Rat der EU billigt Finanzierung des Iter
Der Rat der EU hat am 22. Februar 2021 einen Beschluss angenommen, mit dem die Fortsetzung der europäischen Finanzierung des Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktors (Iter) im Rahmen des mehrjährigen Finanzrahmens für den Zeitraum 2021–2027 sichergestellt wird.
Der vorläufige europäische Beitrag für den Iter für den Zeitraum 2021–2027 beläuft sich auf EUR 5,61 Mrd. Die Europäische Union entscheidet alle sieben Jahre über ihren künftigen langfristigen Haushalt – den sogenannten mehrjährigen Finanzrahmen. Die Finanzierung erfolgt aus den Geldbeiträgen der Iter-Mitglieder entsprechend ihrem Anteil an der Bauphase. Europa – das heisst die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) – beteiligt sich an den Baukosten mit 45%. Während der Betriebsphase übernimmt Europa dann 34% der Kosten.
Im November 2006 hatten die Euratom, China, Indien, Japan, Russland, Südkorea und die USA die Vereinbarung über den Iter unterzeichnet. Die Euratom ist laut dem Iter-Übereinkommen die Gastgeberpartei und hat bei diesem Projekt die Federführung übernommen.
Nach Schätzungen der Kommission wird der Meilenstein der ersten Plasmaerzeugung wahrscheinlich im Dezember 2025 erreicht werden, wobei der Vollbetrieb voraussichtlich im Jahr 2035 aufgenommen wird. Die Fusionsenergie als rentable kommerzielle Energiequelle wird voraussichtlich nicht vor 2050 zur Stromerzeugung dienen.
Quelle
M.A. nach Rat der EU, Medienmitteilung, 22. Februar 2021