Rahmenabkommen zwischen Frankreich und Indien
Frankreich und Indien wollen auf dem Gebiet der zivilen Nutzung der Kernenergie eng zusammenarbeiten. Ein entsprechendes Rahmenabkommen haben der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und Indiens Premierminister Manmohan Singh am Rande eines bilateralen Wirtschaftstreffens am 25. Januar 2008 in New Delhi unterzeichnet.
Laut dem Elysée deckt das bilaterale Abkommen die Zusammenarbeit in einer grossen Vielfalt von Bereichen ab. Der formelle Abschluss der Vereinbarung bedarf jedoch der einstimmigen Einwilligung der 45 Länder, die in der sogenannten Nuclear Suppliers Group (NSG) zusammengeschlossen sind. Zurzeit erlaubt die NSG keine nuklearen Geschäfte mit Ländern wie Indien, die den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet haben.
Der französische Staatspräsident Sarkozy erklärte in seiner Ansprache am Wirtschaftstreffen, dass Frankreich eine Ausnahmeregelung für Indien verlange, damit der Zugang Indiens zur Kernenergie offen gehalten werde. «Man kann von Indien nicht verlangen, dass es einerseits Klimaschutzvereinbarungen respektiert und mithilft, das Überleben unseres Planeten zu sichern, und andererseits dem Land den Zugang zur saubersten Energie der Zukunft - der Kernenergie - verweigern», sagte Sarkozy.
Auch britisch-indische Kooperation angestrebt
Einige Tage zuvor hatte sich auch der britische Premierminister Gordon Brown für eine indische Sonderregelung ausgesprochen und Pläne für ein Kooperationsabkommen zwischen Grossbritannien und Indien angekündigt.
Quelle
M.A. nach Elysée, Ansprache und gemeinsame Medienkonferenz, 25. Januar 2008
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