Radioisotopenproduktion: Wiederinbetriebnahme des Forschungsreaktors Petten

Die Betreiberin des Hochflussreaktors (HFR) in Petten in den Niederlanden – die Nuclear Research & Consultancy Group (NRG) – hat den Forschungsreaktor am 17. März 2022 wieder in Betrieb genommen. Die Lieferungen wichtiger medizinischer Radioisotope an Krankenhäuser werden «innerhalb von zwei Wochen» wieder aufgenommen.

23. März 2022
HFR in Petten
Der HFR in Petten, der seit Januar wegen eines technischen Defekts im Kühlsystem keine medizinischen Radioisotope produzieren konnte, wurde am 17. März 2022 wieder in Betrieb genommen.
Quelle: NRG

NRG teilte im Januar 2022 mit, dass während den Vorbereitungen für die Inbetriebnahme der Anlage ein technischer Defekt im Kühlsystem des HFR entdeckt worden sei, der jedoch keine Gefahr für das Personal oder die Umwelt darstelle. Der HFR ist ein wichtiger Lieferant medizinischer Radioisotope, die bei der Diagnose und Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten eingesetzt werden. Während der HFR ausser Betrieb war, erhöhten andere Forschungsreaktoren – darunter Maria in Polen und BR2 in Belgien – ihre Produktion, um die Produktionsmenge aufrechtzuerhalten.

Weltweit werden Radioisotope in einer begrenzten Anzahl von Forschungsreaktoren hergestellt. Der HFR Petten hat lange Zeit etwa 60% des europäischen und 30% des weltweiten Bedarfs gedeckt. Täglich werden rund 30’000 Patienten mit medizinischen Isotopen aus den Niederlanden behandelt.

Im Jahr 2012 beschlossen die niederländische Regierung und die Provinz Noord-Holland, dass der 60 Jahre alte HFR durch einen neuen Reaktor namens Pallas ersetzt werden sollte, um die Versorgung mit medizinischen Radioisotopen und die Fortsetzung der Kernforschung zu gewährleisten.

Quelle

M.A. nach NRG, Medienmitteilung, 17. März 2022

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