Radioaktivitäts-Messflüge durchgeführt
Vom 5. bis 8. Juli 2010 hat die Nationale Alarmzentrale (NAZ) des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (Babs) ihre alljährlichen Radioaktivitäts-Messflüge durchgeführt. Dieses Jahr flog der Messhelikopter turnusgemäss über der Region um die Kernkraftwerke Leibstadt und Beznau. Zudem wurden einzelne Messungen in den Kantonen Graubünden, Tessin, Freiburg, Thurgau und Zürich durchgeführt.
Jedes Jahr im Sommer führt die NAZ eine einwöchige Aeroradiometrie-Messübung durch. Alle Schweizer Kernanlagen werden im Auftrag des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (Ensi) im Zweijahresrhythmus ausgemessen.
Die Messkampagne startete mit den Messflügen in der Region des Kernkraftwerks Beznau, des Paul Scherrer Instituts und des Zwischenlagers Zwilag in Würenlingen sowie des Kernkraftwerks Leibstadt. Dabei wurden in Absprache mit dem Regierungspräsidium Freiburg im Breisgau auch vier deutsche Gemeinden ausgemessen.
Danach wurden mit dem Helikopter Messungen für eine vertiefte Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt durchgeführt. Dies, weil das Bundesamt für Gesundheit (BAG) plant, die Empfehlungen der EU zur Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt zu übernehmen. Dafür wurden fünf Gebiete in den Kantonen Graubünden, Tessin, Freiburg, Thurgau und Zürich ausgemessen, die als mögliche Referenzflächen für eine intensivere Überwachung der Umwelt-Radioaktivität zur Auswahl stehen beziehungsweise in denen parallel dazu bodengestützte Übungsmessungen stattfanden.
Messergebnisse in der Umgebung der Kernanlagen
In der Umgebung der Kernanlagen Beznau, Leibstadt, PSI und Zwilag konnte laut Kurzbericht der NAZ ausserhalb des Betriebsareals keine Ablagerung von künstlicher Radioaktivität festgestellt werden. Im Gebiet des PSI wurde die Messung durch das Durchfliegen der Abluftfahne eines Hochkamins des PSI beeinträchtigt. Dieser Effekt, der bereits 2006 und 2008 feststellbar war, fiel diesmal aufgrund der Wetterlage mehr ins Gewicht, so der Bericht.
Quelle
M.A. nach Babs und NAZ, Medienmitteilung, 2. Juli, sowie «Kurzbericht über die Aeroradiometriemessflüge und Zusammenstellung der Resultate», 9. Juli 2010