Radioaktivitäts-Messflüge 2023 über Mühleberg und Gösgen

Im Rahmen der Aeroradiometrie-Messwoche der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) wurde am 26. Juni 2023 das Standardmessprogramm in der Umgebung des im Rückbau befindlichen Kernkraftwerks Mühleberg geflogen und eine Städtemessung über der Stadt Rapperswil-Jona (SG) und den benachbarten Ortschaften Wolfhausen (ZH) und Rüti (ZH) durchgeführt. Am 27. Juni fand eine Übung mit Quellensuche statt und unter Einbezug externer Partner wurde der Einsatz von Suchdrohnen getestet. Am Tag darauf wurde im Rahmen des langjährigen Messprogrammes dichtbesiedelter Gebiete die Region südlich des Kernkraftwerks Gösgen überflogen. Am Ende der Messwoche wurde das Standardmessprogramm der Umgebung von Gösgen geflogen und die Orte Landquart (GR) und Klosters (GR) vermessen. Zudem wurden über dem Berg Chrüz in der Bündner Region Prättigau-Davos ein messtechnisch interessanter Flug durchgeführt. Die Erkenntnisse daraus dienen der Verbesserung der Messstrategie in hochalpinem Gebiet.

Bei den Kontrollmessungen in Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) in der Umgebung der Kernkraftwerke Mühleberg und Gösgen wurde keine gegenüber dem natürlichen Untergrund erhöhte Radioaktivität ausserhalb der Betriebsareale festgestellt. Im Vergleich mit den Messresultaten der Vorjahre wurden keine Veränderungen beobachtet. Innerhalb des Betriebsareals des Kernkraftwerks Mühleberg wurde eine erhöhte Ortsdosisleistung registriert, welche durch auf dem Betriebsareal sicher zwischengestapeltes Material aus den Stilllegungsarbeiten verursacht wird. Dieses Material enthält das Aktivierungsprodukt Cobalt-60, welches von den Messgeräten der Aeroradiometrie identifiziert wurde. Die Ortsdosis am Perimeter des Betriebsareals wird laufend überwacht. Die entsprechenden gesetzlichen Grenzwerte werden laut Ensi eingehalten.