Quartärbohrungen: Erstes Gesuch der Nagra liegt öffentlich auf
Im Rahmen der Standortsuche für geologische Tiefenlager hat die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) das erste Gesuch für eine sogenannte Quartärbohrung beim Bundesamt für Energie (BFE) eingereicht.
Die Nagra wird bis Ende 2017 beim BFE voraussichtlich rund zehn Gesuche für Quartärbohrungen einreichen. Das erste eingereichte Gesuch liegt für das Standortgebiet Jura Ost in Riniken im Kanton Aargau bis Ende Mai 2017 öffentlich auf.
Die Quartärbohrungen sind vergleichbar mit Bohrungen für Erdwärmesonden und werden ab 2018 durchgeführt. Mit den gewonnenen Bohrkernen soll der jüngste geologische Zeitabschnitt der Standortgebiete rekonstruiert werden. Dadurch ergeben sich Hinweise zu deren geologischer Langzeitentwicklung. Die Standorte der Bohrstellen sind abhängig von den lokalen quartärgeologischen Verhältnissen. Sie können daher auch ausserhalb der geologischen Standortgebiete Zürich Nordost, Nördlich Lägern und Jura Ost liegen. Die Bohrungen erreichen meist eine Tiefe von ein paar Dutzend Metern, in Ausnahmefällen wenige hundert Meter. Der mobile Bohrturm hat eine Höhe von 10 bis 20 m. Die Bohrungen dauern wenige Wochen und werden tagsüber während der normalen Arbeitszeiten durchgeführt. Nach Abschluss der Bohrung wird die Bohrstelle vollständig geräumt und der Ausgangszustand wieder hergestellt.
Quelle
M.A. nach BFE, Medienmitteilung, 2. Mai 2017