Private Finanzmittel für MSR-Entwicklung in den Niederlanden
Das niederländische Nuklearunternehmen Thorizon hat EUR 12,5 Mio. für die Entwicklung einer neuen Generation von Thorium-Flüssigsalzreaktoren (Thorium Molten Salt Reactor, MSR) aufgebracht, die für die Verwendung von langlebigen radioaktiven Abfällen in Kombination mit Thorium als Brennstoff ausgelegt sind.
Thorizon ist ein Spin-off der Nuclear Research and Consultancy Group (NRG), die den High Flux Reactor (HFR) in Petten in den Niederlanden betreibt und Radioisotope für medizinische Anwendungen herstellt.
Neben NRG wird Thorizon für sein Prototyp-Projekt mit dem französischen Kernbrennstoffkreislauf-Unternehmen Orano und der Electricity Production Company South-Netherlands (EPZ) zusammenarbeiten. Ein breit abgestütztes Konsortium aus Forschungseinrichtungen, darunter die Technische Universität Delft, sowie Zulieferern von Komponenten und industriellen Dienstleistern ist an der Unterstützung dieser Entwicklung beteiligt, heisst es in einer Erklärung.
Pilotsystem bis spätestens 2035
Thorizon arbeitet nach eigenen Angaben seit mehreren Jahren an einer Flüssigsalzreaktor-Auslegung und will bis 2035 ein Pilotreaktorsystem in Betrieb nehmen. Die eingeworbenen Mittel sollen für «wesentliche» Tests und Forschungsarbeiten verwendet werden, um die Entwicklung eines ersten Prototyps abzuschliessen. Als Standort ist Borssele in Zeeland im Südwesten des Landes vorgesehen, wo EPZ das einzige Kernkraftwerk des Landes betreibt.
Laut Thorizon soll der erste Prototyp mit einer Mischung aus langlebigen radioaktiven Abfällen und Thorium – das in der Natur häufiger vorkommt als Uran – betrieben werden. Dabei wird ein grosser Teil der langlebigen Abfälle in kurzlebige Abfälle umgewandelt und CO2-freie Energie freigesetzt.
Quelle
M.A. nach Thorizon, Medienmitteilung, im August 2022