Polens Aufsichtsbehörde ist für Kernenergieeinstieg bereit

Bei der 12-tägigen Mission, die auf Ersuchen der polnischen Regierung stattfand, wurde Polens staatlicher, rechtlicher und regulatorischer Rahmen für nukleare Sicherheit und Strahlenschutz anhand der IAEO-Sicherheitsstandards überprüft. Es war die zweite Mission des Integrated Regulatory Review Service (IRRS) in Polen nach derjenigen von 2013.

Das IRRS-Team stellte fest, dass die Państwowa Agencja Atomistyki (PAA) eine kompetente Aufsichtsbehörde ist. Ihre Mitarbeiter kommen laut Experten ihren gesetzlichen Verpflichtungen wirksam nach und sind für den Start des Kernenergieprogramms im Einklang mit internationalen Sicherheitsstandards vorbereitet. Die grösste Herausforderung in Polen sei es, «robuste Massnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die PAA tatsächlich unabhängig sei und weiterhin über angemessene Ressourcen verfüge».

Polens Kernkraftwerkspläne
Polen plant, den Bau leistungsstarker Kernkraftwerke und kleiner, modularer Reaktoren, um die Kohlenstoffemissionen seiner Stromerzeugung zu verringern. Derzeit bezieht das Land etwa 70% seines Stroms aus Kohlekraftwerken. Im November 2022 entschied sich die Regierung für die AP1000-Reaktortechnologie des amerikanischen Unternehmens Westinghouse Electric. Am Standort Lubiatowo-Kopalino in der Küstengemeinde Choczewo in der nördlichen Provinz Pommern ein Kernkraftwerk mit drei Blöcken vorgesehen. Der erste AP1000-Block wird voraussichtlich 2033 ans Netz gehen, weitere sollen bis in die 2040er-Jahre folgen. Insgesamt plant Polen den Bau von drei grossen kommerziellen Kernkraftwerken: zwei davon sollen staatlich und eines privatwirtschaftlich (am Standort des stillzulegenden Kohlekraftwerks Patnow) finanziert werden. Für das zweite staatlich finanzierte Projekt wurde noch kein Standort bekannt gegeben. Mehrere Unternehmen haben ausserdem Pläne für den Einsatz kleiner, modularer Reaktoren (SMRs) angekündigt.