Polen: NuScale Power unterstützt Bergbaubetrieb bei Einführung eines SMR

Amerikanische Regierungsvertreter und polnische Beamte, darunter der stellvertretende polnische Ministerpräsident Jacek Sasin, gaben am 14. Februar 2022 in Washington D.C., bekannt, dass NuScale Power und KGHM eine Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet haben (YouTube-Video). Die beiden Unternehmen wollen gemeinsam die notwendigen Schritte unternehmen, damit das erste VOYGR-Kraftwerk von NuScale mit seinen SMRs bereits 2029 in Polen in Betrieb gehen kann. Dadurch könnte Polen bis zu 8 Mio. Tonnen an CO₂-Emissionen pro Jahr einsparen.

Im August 2020 wurde der SMR von NuScale als erste und bisher einzige Auslegung von der amerikanischen Nuclear Regulatory Commission (NRC) zertifiziert – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Bau und Einsatz dieser SMR-Technologie. Solche Reaktoren eignen sich besonders für die Grossindustrie wie Metallurgie-Unternehmen und zum Ersetzen bestehender Kohlekraftwerke. Das polnische Unternehmen KGHM ist führend in der Kupfer- und Silberproduktion und daher ein industrieller Grossverbraucher von Energie und Strom.

Das Errichten des VOYGR-Kraftwerks bis 2029 steht in direktem Zusammenhang mit der Klimapolitik und der neuen energiestrategischen Ausrichtung von KGHM. «KGHM ist stolz darauf, bei der Initiierung eines 100% kohlenstofffreien Energieprojekts federführend zu sein und damit seiner Verpflichtung nachzukommen, bei der Dekarbonisierung eine führende Rolle zu spielen. Die SMR-Technologie wird die Kosteneffizienz des Unternehmens steigern und den polnischen Energiesektor umgestalten», sagte Marcin Chludziński, Vorsitzender der Geschäftsführung von KGHM.

Wichtiges Prestigeprojekt auch für NuScale
Die erste Aufgabe im Rahmen der Vereinbarung besteht darin, potenzielle Projektstandorte für die VOYGR-Anlage zu ermitteln und zu bewerten sowie Meilensteine für die Projektplanung und Kostenschätzungen zu entwickeln. Diese Aktivitäten unterstützen KGHM beim Evaluieren der VOYGR-Anlage als Lösung zur Umnutzung bestehender Kohlekraftwerke. NuScale seinerseits erhält die Möglichkeit, seine VOYGR-Anlagen einzusetzen, um zu zeigen, dass sie das Bergbauunternehmen zuverlässig mit sicherer, kohlenstoffarmer und erschwinglicher Energie versorgen kann. Dadurch kann NuScale auch die Aufmerksamkeit anderer industrieller Energieverbraucher in Polen gewinnen.

«Im globalen Wettlauf um eine rasche Senkung der weltweiten Emissionen stellt die Technologie von NuScale die perfekte Lösung dar, um dieses Ziel zu erreichen und gleichzeitig wirtschaftlichen Wohlstand für die Betreiberländer zu schaffen», sagte John Hopkins, Präsident und CEO von NuScale Power, und ergänzte, dass er sich auf die Zusammenarbeit mit KGHM freue.

Der gemeinsame Weg von NuScale und KGHM begann bereits im September 2021, als beide Parteien eine Absichtserklärung unterzeichnet haben, bei der Entwicklung, Lizenzierung und dem Bau von VOYGR-Anlagen in Polen zusammenzuarbeiten. Mit der nun unterzeichneten Zusammenarbeitsvereinbarung hat NuScale einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Kommerzialisierung seines SMR erreicht.

Erfreut über die Zusammenarbeit ist auch Andrew Griffith, Deputy Assistant Secretary for Nuclear Fuel Cycle and Supply Chain, vom amerikanischen Department of Energy (DOE): «Wir sind immer begeistert, wenn wir sehen, dass amerikanische Unternehmen die Führungsrolle unseres Landes im Energiebereich durch die Weiterentwicklung unserer innovativen Technologien für globale Anwendungen vorantreiben.»

Wie sieht ein VOYGR-Kraftwerk aus?
Die NuScale lehnt sich bei den Modulen für seine VOYGR-Anlage an die bewährte Leichtwassertechnologie an. Das Containment eines Moduls ist knapp 25 m hoch und misst rund 4,5 m im Durchmesser. In seinem Innern befindet sich ein sogenannter integrierter Reaktordruckbehälter mit Dampferzeuger und Reaktorkern. Zur Kühlmittelumwälzung im Reaktordruckbehälter werden keine Pumpen benötigt, denn die Kühlung beruht auf Naturumlauf. Die elektrische Leistung eines NuScale Power Module beträgt bis zu 77 MW. Bis zu zwölf Module lassen sich zu einem Kraftwerk zusammenkoppeln.

In unserem Faktenblatt finden Sie weitere Informationen zur SMR-Technologie.