Polen arbeitet im Nuklearsektor mit Japan und den Niederlanden zusammen
Polen hat gleich zwei neue Verträge zur Zusammenarbeit zum Vorantreiben seiner Nuklearpläne unterzeichnet: Eine Absichtserklärung mit Japan zur Zusammenarbeit von Unternehmen beider Länder sowie ein Abkommen mit den Niederlanden zur Zusammenarbeit der Atomaufsichtsbehörden bezüglich neuer Nukleartechnologien.
Am 7. November 2024 unterzeichnete Polens Industrieministerin Marzena Czarnecka und Japans stellvertretender Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Shinji Takeuchi, in Warschau eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit im Nuklearbereich. Polen soll die Möglichkeit erhalten «Fähigkeiten und Kompetenzen im Nuklearbereich aufzubauen, die für die Umsetzung des polnischen Kernenergieprogramms von entscheidender Bedeutung sind». Vorgesehen sei die Förderung der Zusammenarbeit sowohl von Unternehmen beider Länder als auch bei industriellen Technologien. Mit Hilfe der Kernenergie wollen beide Länder die Ziele der Energiewende und Energiesicherheit positiv beeinflussen.
Polen könnte zum Beispiel von einer Zusammenarbeit mit dem Japan Atomic Industrial Forum International Cooperation Centre (JAIF ICC – JICC) profitieren, das dem japanischen Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (Meti) untersteht. «Das JICC unterstützt den Aufbau von Kompetenzen in Ländern, die Kernenergie einsetzen, durch Informationsaustausch, Expertenmissionen und die Organisation von Workshops, Konferenzen und Seminaren in Bereichen wie Personalentwicklung, öffentliche Kommunikation, nukleare Sicherheit und Vorbereitung der notwendigen Infrastruktur für Nuklearprojekte.»
Zusammenarbeitsvereinbarung mit der niederländischen Atomaufsichtsbehörde
Ebenfalls am 7. November unterzeichnete der Präsident der polnischen Atomenergiebehörde Państwowa Agencja Atomistyki (PAA), Andrzej Głowacki, mit der Leiterin der niederländischen Atomaufsichtsbehörde (ANVS), Annemiek van Bolhuis, einen Vertrag zur Zusammenarbeit beider Institutionen. Darin geht es um den Austausch von Informationen über bewährte Praktiken im Bereich der Überwachung der friedlichen Nutzung der Kernenergie.
Vorgesehen seien «Aktivitäten bei der Organisation von Fachtagungen, Schulungskursen und dem Austausch von Unterlagen, die notwendig sind, um die Atomaufsichtsbehörden auf Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Genehmigungsverfahren für neue Nukleartechnologien vorzubereiten», schrieb PAA. In Polen und den Niederlanden bestehe ein zunehmendes Interesse an der Anwendung neuer Nukleartechnologien, was zu wachsenden Herausforderungen bei der Überwachung durch die Nuklearbehörden führe.
Quelle
B.G. nach polnischem Industrieministerium und PAA, Medienmitteilungen, 7. November 2024