Philippsburg-2 vorübergehend abgestellt

Der Umwelt- und Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Ulrich Müller, spricht sich für ein gemeinsames Interesse zum Wiederanfahren des KKW-Blocks Philippsburg-2 aus.

6. Okt. 2001

Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) hat am 7. Oktober 2001 freiwillig zur beschleunigten Klärung eines meldepflichtigen Ereignisses den Block 2 des KKW Philippsburg vorübergehend abgestellt. Dies ist das Ergebnis von Gesprächen zwischen dem deutschen Bundesumweltministerium, dem baden-württembergischem Umwelt- und Verkehrsministerium und der EnBW.
Nach Abschluss der Jahresrevision 2001 am 12. August 2001 war Philippsburg-2 wieder in Betrieb gegangen, ohne dass das Kühlmittel in drei von insgesamt vier Flutbehältern die spezifizierte Borkonzentration hatte. Dies wurde vom Betreiber erst 14 Tage nach dem Wiederanfahren erkannt und dann unverzüglich der Aufsichtsbehörde gemeldet. Das borierte Kühlmittel in den vier Flutbehälterpaaren dient einerseits betrieblichen Zwecken der Revision. Andererseits ist das Kühlmittel auch zur Beherrschung von Kühlmittelverluststörfällen notwendig. Das Ereignis wurde auf Stufe 0 ("nicht sicherheitssignifikante Vorkommnisse"), also unterhalb der siebenstufigen internationalen Störfallbewertungsskala für Kernanlagen (Ines) eingestuft.
Das Umwelt- und Vekehrsministerium als atomrechtliche Aufsichtsbehörde und das Bundesumweltministerium sind sich in der Beurteilung des Falls und der erforderlichen Massnahmen zur Vermeidung der Wiederholung eines ähnlichen Vorkommnisses weitgehend einig. Danach müsse nunmehr umgehend eine umfassende Analyse des Vorfalls durch den Betreiber erfolgen. Das Kernkraftwerk Philippsburg sei im jetzigen Zustand in Ordnung. "Wir haben ein gemeinsames Interesse daran, dass ein Wiederanfahren der Anlage möglichst schnell erfolgen kann", erklärte Minister Müller.

Quelle

D.S. nach Pressemitteilungen des Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg vom 4. und 7. Oktober, EnBW vom 6. und 7. Oktober

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