Partnerschaft für MMR-Realisierung in Alaska

Die Studie, die voraussichtlich vier bis sechs Monate in Anspruch nehmen wird, soll die technische Machbarkeit, die soziale Akzeptanz, den Standort, die Kosten und die Betriebscharakteristika eines MMR, der auf der fortgeschrittenen Nukleartechnologie von USNC basiert, untersuchen.

Ein Ziel des Strategieplans von CVEA, den der Verwaltungsrat 2021 genehmigt hatte, ist die Verringerung der Abhängigkeit von flüssigen fossilen Brennstoffen zugunsten einer saubereren und wirtschaftlicheren Energieversorgung bei gleichzeitiger Erhöhung der Energieunabhängigkeit. CVEA versorgt über 3800 Geschäfts- und Privatkunden mit Strom und Wärme in Alaska. Das Unternehmen ist nicht an ein anderes Stromversorgungsunternehmen angeschlossen und ist zu 30% seines jährlichen Strombedarfs «von teuren und preislich schwankenden fossilen Brennstoffen» abhängig.

«Prioritäten von CVEA sind die Untersuchung der Anwendung der MMR-Technologie zur Dekarbonisierung des Energieportfolios des Versorgungsunternehmens, die Effizienzsteigerung, die Senkung der Betriebskosten und die Stabilisierung der Wintertarife, wenn eine Erhöhung der Dieselproduktion notwendig würde», erklärte der CEO von CVEA Travis Million.

«Wir wollen den Bewohnern von Alaska beweisen, dass unsere Technologie den einzigartigen Energiebedarf Alaskas decken kann, indem sie trotz des rauen Klimas, der Geografie und anderer Umweltbedingungen zuverlässige und saubere Energie für kleine, über weite Entfernungen verstreute Bevölkerungsgruppen bereitstellt», sagte Francesco Venneri, CEO von USNC.

Gleichzeitig zur Machbarkeitsstudie werden laut Unternehmen gezielte Gespräche auf Gemeindeebene stattfinden, um CVEA-Mitgliedern und interessierten Bewohnern die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen oder Beiträge zum geplanten Projekt zu leisten.

Weitere Schritte
Nach einem positiven Ergebnis der Machbarkeitsstudie würden CVEA und USNC als nächste Schritte einen finanziellen Rahmen für den Betrieb und die Eigentümerschaft der Anlage festlegen und eine detaillierte technische Studie für den Standort der Anlage durchführen. Diese Studie werde das Verfahren zur Erlangung der Bewilligung bei der amerikanischen Nuclear Regulatory Commission (NRC) und der erforderlichen staatlichen Genehmigungen unterstützen, sind sich die Unternehmen sicher.

«Wenn die Ergebnisse [der Machbarkeitsstudie und die Gespräche] positiv ausfallen, wird dies der erste Einsatz eines zivilen Mikroreaktors in Alaska sein», so CVEA und USNC in einer gemeinsamen Erklärung.

Der MMR von USNC
Beim Micro Modular Reactor von USNC handelt es sich um einen gasgekühlten Hochtemperaturreaktor, der rund 15 MW Prozesswärme, beziehungsweise 5 MW elektrische Energie erzeugt. Als Brennstoff werden kleine Urankügelchen verwendet, die von einer beständigen und hermetisch abschliessenden Schicht aus Siliziumkarbid umgeben sind. Das Konzept sieht eine Betriebszeit von 20 Jahren vor und dies mit nur einer Brennstoffladung. Das Genehmigungsverfahren für den MMR ist sowohl in den USA als auch in Kanada lanciert worden.

Gesetzentwurf für MMR-Genehmigungsverfahren
Am 2. Februar 2022 legte der republikanische Gouverneur Mike Dunleavy zwei Senatsausschüssen einen Gesetzentwurf vor, um das Genehmigungsverfahren für modulare Mikroreaktoren in Alaska zu straffen. Es ist Teil eines Pakets von Energiegesetzen, die zum Ziel haben, Energieversorgungsunabhängigkeit, langfristige Kostensenkungen und wettbewerbsfähige Märkte in Alaska zu fördern. Million begrüsste diesen Gesetzentwurf und sagte, damit werde sichergestellt, dass Alaska bei der Mikroreaktortechnologie auf dem Weg zu einer Führungsrolle bleibe.