Nukleare Zusammenarbeit zwischen Russland und Bangladesch

Russland und Bangladesch haben am 21. Mai 2010 ein Regierungsabkommen über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie unterzeichnet.

27. Mai 2010
Sergei Kirijenko, Direktor des russischen Staatskonzerns Rosatom, und Yafesh Osman, Staatsminister für Wissenschaft, Informations- und Kommunikationstechnologien von Bangladesch, unterzeichnen ein Regierungsabkommen zur friedlichen Nutzung der Kernenergie.
Sergei Kirijenko, Direktor des russischen Staatskonzerns Rosatom, und Yafesh Osman, Staatsminister für Wissenschaft, Informations- und Kommunikationstechnologien von Bangladesch, unterzeichnen ein Regierungsabkommen zur friedlichen Nutzung der Kernenergie.
Quelle: Rosatom

Das Abkommen unterzeichneten in Moskau Sergei Kirijenko, Direktor des russischen Staatskonzerns Rosatom, und Yafesh Osman, Staatsminister für Wissenschaft, Informations- und Kommunikationstechnologien von Bangladesch, im Namen ihrer Regierungen. Die Vereinbarung gilt für fünf Jahre und kann alle fünf Jahre verlängert werden.

Osman bezeichnete die Unterzeichnung der Vereinbarung als «historisch». Sie werde es Bangladesch ermöglichen, die Krise in der Stromversorgung zu bewältigen.

Umfassende Zusammenarbeit

Die Regierungsvereinbarung bildet den rechtlichen Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Kernenergiesektor. Sie deckt eine breite Palette möglicher Zusammenarbeitsbereiche ab, einschliesslich Standortwahl, Planung, Bau und Betrieb von Kernkraftwerken, Forschungsreaktoren, Entsalzungsanlagen sowie Teilchenbeschleunigern. Das Abkommen umfasst zudem die Zusammenarbeit in der Exploration und Entwicklung von Uran- und Thoriumvorkommen, die Lieferung von Kernbrennstoff für Leistungs- und Forschungsreaktoren, die Entsorgung radioaktiver Abfälle, die Gewährleistung der nuklearen und radiologischen Sicherheit sowie die Sicherheit und den Schutz von Kernmaterialien und radioaktiven Stoffen. Insbesondere kann Kernbrennstoff russischen Ursprungs exportiert werden. Dies bedeutet, dass solcher Brennstoff zur langfristigen Endlagerung nach Russland zurückgeschickt werden darf.

Darüber hinaus sieht die Vereinbarung vor, dass Russland Bangladesch in der Schaffung einer nationalen Kernenergie-Aufsichtsbehörde unterstützt sowie die Schulung und Ausbildung von Spezialisten in Kernphysik, Kernenergie und angewandter Forschung übernimmt. Die spezifische Zusammenarbeit innerhalb der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung umfasst insbesondere Neutronenphysik, Thermohydraulik, Handhabung von Kernbrennstoffen, Mess- und Regeltechnik sowie Herstellung und Verwendung von Radioisotopen in Industrie, Medizin und Landwirtschaft.

Die Vereinbarung folgt einer Mitte Mai 2009 unterzeichneten Absichtserklärung zwischen den beiden Ländern über die Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie.

Quelle

M.A. nach Rosatom und Botschaft Bangladesch in Russland, Medienmitteilungen, 21. Mai 2010

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