Nuklearantrieb: Effiziente und emissionsfreie Zukunft der zivilen Schifffahrt?

Eine neue Studie von ULC-Energy und C-Job Naval Architects zeigt, dass nuklearbetriebene Frachtschiffe eine zukunftsweisende Alternative sind, um Betriebskosten zu senken und Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren.

9. Okt. 2024
Computergenerierte Darstellung eines Newcastlemax-Massengutfrachters mit Nuklearantrieb
Computergenerierte Darstellung eines Newcastlemax-Massengutfrachters mit Nuklearantrieb. Diese Frachter haben eine maximale Breite von 50 Metern und eine Gesamtlänge von bis zu 300 Metern.
Quelle: C-Job Naval Architects

Die umfassende Analyse vergleicht einen nuklear betriebenen Massengutfrachter (Bulk Carrier) der Grössenkategorie Newcastlemax mit Schiffen, die entweder mit sehr schwefelarmem Treibstoff oder grünem Ammoniak betrieben werden. Für jeden Brennstofftyp wurden dabei die Auswirkungen auf die Auslegung des Massengutfrachters, die Treibhausgasemissionen und die Wirtschaftlichkeit untersucht.

Dabei stellte sich heraus, dass der Nuklearantrieb die niedrigsten Betriebskosten pro transportierte Tonne bietet. «Ein nuklear angetriebener Newcastlemax-Massengutfrachter könnte länger, schneller und kostengünstiger fahren, und zwar ohne Treibhausgasemissionen» zu erzeugen, haben die Studienautoren herausgefunden. Ein solches Schiff mit «Nuklearantrieb hat nahezu keine Treibhausgasemissionen, weniger sogar als ein mit grünem Ammoniak angetriebenes Schiff, was das Potenzial des Nuklearantriebs zur Unterstützung der Dekarbonisierungsziele der Schifffahrtsindustrie verdeutlicht».

Die Studie zeigt zudem, dass die strukturellen Anpassungen zur Integration eines Nuklearreaktors nur minimale Auswirkungen auf die Ladekapazität eines solchen Frachtschiffes hätten. Obwohl die Investitionskosten für den Bau eines nuklearbetriebenen Schiffs höher ausfallen, wird dies durch die deutlich geringeren Betriebskosten im Laufe der Betriebszeit mehr als kompensiert. Die Studie lässt erkennen, dass der Einsatz eines Nuklearantriebs zu einer langfristig klimafreundlichen und wirtschaftlich vorteilhaften Alternative für den internationalen Schiffsverkehr werden könnte. Allerdings gebe es derzeit noch zu überwindende Herausforderungen vor allem bei der Zulassung eines solchen Antriebs in der zivilen Schifffahrt. Mit zunehmender Projektreife geeigneter Reaktoren werde zudem auch die Kalkulation der Kapitalkosten genauer.

Weltweit wurden bereits zahlreiche Militärschiffe mit Nuklearantrieb eingesetzt. Zudem dienen Atomeisbrecher in Russland zum Freihalten der Nordostpassage das ganze Jahr über als strategisch wichtigen Transportweg.

Quelle

B.G. nach ULC-Energy, Medienmitteilung, 27. September 2024

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