NRC-Neuzertifizierung des AP1000 eingeleitet

Das Ziel der Zertifizierung einer überarbeiteten Auslegung in den USA ist, die Kosten und Risiken für die Kraftwerksunternehmen, die ein Gesuch um eine kombinierte Bau- und Betriebsbewilligung (Combined Construction and Operating License, COL) für einen AP1000 einreichen, so gering wie möglich zu halten. Auch will die Westinghouse die internationale Standardisierung der AP1000-Auslegung vorantreiben. Seit 2005 hat die Westinghouse an rund 40% der 166 für eine COL entscheidenden Auslegungsmerkmalen Änderungen vorgenommen. So wurde etwa der Schutz gegen die Folgen eines Flugzeugabsturzes verstärkt.

Anforderungen der europäischen Energieversorgungsunternehmen weitgehend erfüllt

Der AP1000 gehört zu den fortgeschrittenen Reaktorsystemen der dritten Generation. Er zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau und passive Sicherheitselemente aus. Nach der Zertifizierung durch die NRC Ende 2005 liess die Westinghouse den AP1000 auch gemäss dem Kriterienkatalog beurteilen, den die europäischen Energieversorgungsunternehmen im Rahmen der European Utility Requirements (EUR) formuliert haben. Demnach erfüllt der AP1000 99% der rund 5000 anwendbaren Kriterien. Nachbesserungen erwiesen sich namentlich beim Schutz gegen Flugzeugabsturz sowie der betrieblichen Flexibilität als nötig, um Brennstoffzyklen von 12 bis 24 Monaten Länge zu erlauben.

Aus chinesischer Sicht sind die letztes Jahr bestellten vier AP1000-Einheiten bereits bewilligungsfähig. Verbesserungen sind indessen noch möglich. Ein Gesuch um die Vorlizenzierung durch das britische Nuclear Installations Inspectorate ist seit Kurzem hängig.