Norwegische Initiative zur Bewertung nuklearer Antriebstechnologien für die kommerzielle Schifffahrt

Die erste Phase der norwegischen NuProShip-Initiative (NuProShip I), bei der kleine, modulare Reaktortechnologien der Generation IV auf ihre Eignung für kommerzielle Schiffsanwendungen untersucht werden, ist abgeschlossen worden. Drei SMR-Technologien wurden für detailliertere Bewertungen ausgewählt.

14. Jan. 2025
Illustration eines Schiffs mit nuklearem Antrieb
Der Hauptbeitrag der norwegischen Schiffbaugruppe Vard in der NuProShip-Initiative besteht darin, Reaktorsysteme der vierten Generation in verschiedene Schiffstypen zu integrieren und die technischen Herausforderungen zu bewerten, um den künftigen kommerziellen Einsatz von Schiffen mit Nuklearantrieb zu ermöglichen.
Quelle: Vard

NuProShip steht für «Nuclear Propulsion in Shipping». Ziel der NuProShip-Initiative und ihrer Projekte ist die Entwicklung einer kommerziell tragfähigen emissionsfreien Technologie für Hochseeschiffe, die alle Beteiligten zufriedenstellt und nach dem anfänglichen Entwicklungsprozess keine Subventionen erfordert. Die Projekte basieren auf «Reaktoren der vierten Generation, da diese in Bezug auf alle Parameter wie Sicherheit, Kosten, Abfall, Komplexität und Grösse überlegen sind», schreibt der Research Council of Norway, der die Initiative finanziert. Die Entwicklung einer solchen Technologie für den maritimen Bereich werde eine «Weltneuheit» sein.

Projektphasen
NuProShip I (2023 – Ende 2024): Machbarkeitsstudien und Bewertung von 99 Unternehmen, die fortgeschrittene Reaktortechnologien entwickeln, wovon drei für die nächste Phase ausgewählt wurden.

  • Fluoridsalzgekühlter Hochtemperaturreaktor von Kairos Power (USA), der Triso-Brennstoffpartikel (tristructural-isotropic particles) verwendet
  • Heliumgekühlter Gasreaktor der Ultra Safe Nuclear Corporation (USA), der ebenfalls Triso-Brennstoffpartikel verwendet
  • Bleigekühltes Reaktorkonzept von Blykalla (Schweden), das Uranoxid als Brennstoff verwendet

NuProShip II (2025 – 2027): Folgeprojekt bei dem die drei ausgewählten Reaktortechnologien eingehender bewertet werden. Dazu werden Versicherungsunternehmen einbezogen, um die wirtschaftliche Tragfähigkeit dieser Nukleartechnologien in der Schifffahrtsbranche zu untersuchen. Ziel dieser Phase ist die Entwicklung einer praktikablen Prototyplösung.

NuProShip III: Test der Prototyplösung

Neben dem norwegischen Schiffbauer Vard werden die Projekte der NuProShip-Initiative von weiteren Partnern unterstützt, darunter die Norwegian University of Science and Technology, DNV (ein norwegisches Unternehmen für Qualitäts- und Risikomanagement insbesondere für die maritime Industrie), die Norwegian Maritime Administration, der Schiffseigner Knutsen Tankers und das spanische Nuklearberatungsunternehmen Idom.

Quelle

M.A. nach Vard, Medienmitteilung, 3. Januar 2025 und Research Council of Norway, Project Databank

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