Norwegen: In drei Gemeinden wird ein möglicher SMR-Einsatz geprüft

Norwegen betrieb bis anhin Forschungsreaktoren, aber keine kommerziellen Kernreaktoren. Das möchte das Unternehmen Norsk Kjernekraft AS – das in Norwegen ein wachsendes Interesse an der Kernenergie festgestellt haben will – nun ändern und platzsparende SMR einführen. Norsk Kjernekraft wurde am 15. Juli 2022 vom privaten norwegische Öl- und Gasunternehmen M Vest gegründet. Gemäss Zeitplan will man von 2022 bis 2025 gemeinsam mit der stromintensiven Industrie geeignete Gebiete in Norwegen für einen Einsatz von SMR identifizieren und Lizenzanträge vorbereiten.

Mit den drei Gemeinden Aure, Heim und Narvik habe Norsk Kjernekraft Vereinbarungen unterzeichnet, um die technischen, wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Aspekte des Baus eines oder mehrerer SMR auf deren Gebiet zu analysieren. «Die Studie wird die örtlichen Gegebenheiten und den Input der Einwohner der Gemeinden berücksichtigen», so das Unternehmen. «Norsk Kjernekraft wird auch eng mit den Behörden zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass alle Kernkraftprojekte mit den norwegischen Gesetzen und Vorschriften in Einklang stehen und den höchsten Sicherheits- und Umweltschutzstandards entsprechen.»

Gemäss Norsk Kjernekraft wird der Ausstieg Norwegens aus den fossilen Energien viel Strom erfordern und wirft die Frage auf, wie viel Natur man zu opfern bereit ist und was es kosten wird, eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten. Die Elektrifizierung der Gesellschaft werde ohne eine solide Grundlast beispielsweise durch Kernkraft schwierig oder unmöglich. Anfang März 2023 hatte Norsk Kjernekraft mit dem Reaktorentwickler Rolls-Royce SMR eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit hinsichtlich eines möglichen Einsatzes des britischen SMR in Norwegen unterzeichnet.