Nobelpreis für Entdeckung des Higgs-Teilchens
Der Physik-Nobelpreis 2013 geht an den belgischen Teilchenphysiker François Englert und seinen britischen Kollegen Peter W. Higgs. Sie leisteten die theoretische Vorarbeit, die in die Entdeckung des Higgs-Bosons mündete.
Englert und Higgs erhalten die Auszeichnung für die «theoretische Entdeckung eines Mechanismus, der zum Verständnis beiträgt, woher subatomare Teilchen ihre Masse bekommen, und der vor Kurzem durch die Entdeckung des vorhergesagten Elementarteilchens durch die Experimente Atlas und CMS am Large Hadron Collider am Cern bestätigt worden ist», teilte das Nobelpreiskomitee am 7. Oktober 2013 mit.
Die beiden Physiker veröffentlichten 1964 unabhängig voneinander ihre Theorien in wissenschaftlichen Zeitschriften. Englert arbeitete mit seinem inzwischen verstorbenen belgischen Kollegen Robert Brout zusammen. Higgs legte seine Arbeit als Alleinautor vor. Für den Nachweis dieses Teilchens bauten Physiker und Ingenieure aus aller Welt schliesslich bei Genf den grössten Teilchenbeschleuniger aller Zeiten, den Large Hadron Collider (LHC). Am LHC werden Protonen bei hohen Energien zur Kollision gebracht. Beim Zusammenprall generieren sie Teilchen, die von zwei gigantischen Allzweckdetektoren – Atlas und CMS – sowie fünf spezialisierten Detektoren aufgespürt werden. Am 4. Juli 2012 verkündete das Europäische Kernforschungszentrum Cern in Genf schliesslich, dass ein Teilchen identifiziert werden konnte, das dem lange gesuchten Higgs-Boson mit grosser Wahrscheinlichkeit entspricht. Dies bestätigte die Theorien von Higgs und Englert.
Rolf Heuer, Direktor des Cern, erklärte:«Ich bin begeistert, dass der diesjährige Nobelpreis an die Teilchenphysik geht.» Die Entdeckung des Higgs-Boson letztes Jahr am Cern sei der Höhepunkt jahrzehntelanger intellektueller Leistungen vieler Leute weltweit gewesen.
Im Sommer 2013 hatten Englert und Higgs sowie das Cern gemeinsam bereits den spanischen Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte wissenschaftliche und technische Forschung erhalten. Die Auszeichnung gilt als «spanische Version des Nobelpreises».
Quelle
M.A. nach Nobel Media und Cern, Medienmitteilungen, sowie ETH Life, 8. Oktober 2013