Niger widerruft Bergbaugenehmigung für Imouraren-Projekt

Nigers Militärjunta hat dem französischen Unternehmen Orano die Betriebsgenehmigung für die Uranmine Imouraren entzogen. Die Beziehungen zu Frankreich haben sich stetig verschlechtert, nachdem die letzten in Niger stationierten französischen Truppen im Dezember 2023 abgezogen worden waren.

3. Juli 2024
Imouraren im Nordwesten Nigers
Das Uranvorkommen in Imouraren im Nordwesten Nigers gilt als das grösste Afrikas und das zweitgrösste der Welt. Die Betriebsbewilligung für den dortigen Uranabbau wurde im Juni 2024 dem französischen Unternehmen Orano entzogen.
Quelle: Orano / Maurice Ascani

Imouraren liegt etwa 80 km südlich von Arlit und etwa 160 km nördlich von Agadez. Das 1966 erstmals entdeckte Gebiet verfügt über Uranreserven von über 200’000 Tonnen und wird von Orano als eines der grössten Uranvorkommen der Welt bezeichnet. Die Betreibergesellschaft Imouraren SA – zu 66,65% im Besitz von Orano Expansion und zu 33,35% im Besitz von Sopamin und dem Staat Niger – begann 2012 mit den Aushubarbeiten, doch wurde die Erschliessung 2015 in Erwartung günstigerer Marktbedingungen ausgesetzt.

In einem Schreiben, das Associated Press und Bloomberg vorliegt, erklärte das nigrische Bergbauministerium, dass der Plan von Orano zur Erschliessung der Lagerstätte die Erwartungen der Behörden nicht erfüllt habe. Anfang Juni 2024 warnte das Bergbauministerium, dass es die Lizenz von Orano widerrufen würde, wenn die Erschliessung der Mine nicht bis zum 19. Juni begänne». Eine Woche vor Ablauf der Frist teilte Orano der Nachrichtenagentur AFP mit, dass kürzlich «vorbereitende Arbeiten» in Imouraren gestartet hätten.

Allerdings beschloss das Ministerium, die Betriebsgenehmigung für Imouraren zurückzuziehen. «Orano nimmt die Entscheidung der nigrischen Behörden zur Kenntnis, ihrer Tochtergesellschaft Imouraren SA die Genehmigung zum Abbau der Lagerstätte zu entziehen», teilte das Unternehmen in einer Erklärung mit.

Laut Orano werde diese Entscheidung, «negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Entwicklung der Region nach sich ziehen». Das Imouraren-Projekt hätte 800 Arbeitsplätze einschliesslich Subunternehmer geschaffen. Orano erklärte, es sei «weiterhin bereit, alle Kommunikationskanäle mit den nigrischen Behörden zu diesem Thema offen zu halten, behält sich aber das Recht vor, die Entscheidung über den Entzug der Abbaugenehmigung vor den zuständigen nationalen oder internationalen Gerichten anzufechten».

Ende Juli 2023 hatte das nigrische Militär den demokratisch gewählten Präsidenten Nigers, Mohamed Bazoum, entmachtet und die Verfassung ausser Kraft gesetzt.

Quelle

M.A. nach Orano, Medienmitteilung, 20. Juni 2024

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