Neutrinos doch nicht schneller als Licht?

Das Europäische Kernforschungszentrum Cern in Genf hat zwei mögliche Effekte identifiziert, die einen bedeutsamen Einfluss auf die Messergebnisse der Neutrino-Geschwindigkeit haben könnte.

27. Feb. 2012

Ende September 2011 hatten Forscher des Opera-Experiments Messergebnisse veröffentlicht, die nahelegten, dass Neutrinos sich schneller als Licht fortbewegen könnten. Schon damals wiesen die Forscher darauf hin, dass ein unbekannter systematischer Fehler die Messungen verfälscht haben könnten.

Oszillator oder Glasfaserkabel im Verdacht

Nun haben die Forscher zwei mögliche Fehlerquellen entdeckt, die weitere Tests erfordern. Ein Fehler könnte laut Cern bei einem Oszillator liegen, der den Zeitstempel für die GPS-Synchronisation liefert, was zu einer signifikanten Überschätzung der Neutrino-Flugzeit geführt haben könnte. Die andere Fehlerquelle ist ein möglicherweise defektes Glasfaserkabel, durch das die externen GPS-Signale an den Hauptzeitmesser übertragen wurden, was in diesem Fall eine Unterschätzung der Geschwindigkeit der Flugzeit verursacht haben könnte. Die Auswirkungen dieser beiden Effekte werden laut Cern gegenwärtig untersucht. Neue Messungen mit kurz gepulsten Strahlen seien für Mai 2012 vorgesehen.

Quelle

M.A. nach Cern, Medienmitteilung, 23. Februar 2012

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