Neues Gerät zur Protonentherapie am PSI eingeweiht
Nach vier Jahren Planungs- und Bauzeit sowie einer einjährigen Testphase ist der neue Bestrahlungsplatz am Zentrum für Protonentherapie ZPT des Paul Scherrer Instituts (PSI) – die Gantry 3 – eröffnet worden. Wie Gantry 1 und 2 dient sie der Bestrahlung von tief im Körper liegenden Tumoren.

Mit 270 t Gesamtgewicht und einem Durchmesser von 10,5 m ist die Gantry 3 das grösste Gerät, welches je am ZPT installiert wurde. Von dem Einsatz der Gantry 3 versprechen sich die Mitarbeitenden vor allem kürzere Wartezeiten für die krebskranken Patienten. Prof. Damien Weber, Chefarzt und Leiter des Protonentherapiezentrums am PSI erklärt: «Mit der Gantry 3 können wir mehr Patienten als bisher die hochwirksame Protonentherapie anbieten, weil wir mehr Kapazitäten haben. Das wird insbesondere Kindern zugutekommen, für die eine herkömmliche Krebsbestrahlung zu risikoreich wäre. Mit der Protonentherapie bestrahlen wir genauer und schonen das gesunde Gewebe in der Umgebung des Tumors besser.»
Die Gantry 3 wird in einer klinischen Kollaboration mit der Klinik für Radio-Onkologie am Universitätsspital Zürich betrieben. Sie wurde mit Geldern aus dem Lotteriefonds des Kantons Zürich sowie PSI-eigenen Geldern finanziert. Das Gesamtbudget betrug CHF 25 Mio.
Gantry 1, 2 und 3
Seit 1996 ist Gantry 1 in Betrieb. Gantry 2 folgte 2013. Anders als die existierenden Behandlungsanlagen wurde der Bestrahlungsplatz Gantry 3 in einer Forschungskollaboration mit der Firma Varian Medical Systems erstellt und in die bestehende Beschleunigeranlage am PSI integriert. Technisch bietet Gantry 3 die gleichen Behandlungsmöglichkeiten wie Gantry 2.
Quelle
M.A. nach PSI, Medienmitteilung, 14. Mai 2018