Neues Element im Periodensystem bestätigt
Die Existenz des am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt entdeckten Elements 112 ist offiziell bestätigt worden. Die dafür zuständige International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC) hat dies dem Leiter des Entdeckerteams, Prof. Sigurd Hofmann, in einem offiziellen Schreiben mitgeteilt.
Das neue Element ist 277-mal schwerer als Wasserstoff und somit das schwerste Element im Periodensystem. Bereits im Jahr 1996 hat das internationale Forscherteam um Professor Sigurd Hofmann am Beschleuniger des GSI Helmholtzzentrums erstmals ein Atom des Elements 112 erzeugt. Ein zweites Atom konnte das Team im Jahr 2000 nachweisen. In nachfolgenden Experimenten im Beschleunigerlabor RIKEN in Japan wurden seitdem weitere Atome des Elements 112 nachgewiesen, was die GSI-Entdeckung zweifelsfrei bestätigt. Die Anerkennung durch die IUPAC dauerte deshalb so lange, da diese dafür umfangreiche Tests verlangte. Die massereichen Elemente sind schwer nachzuweisen, weil sie nur einen Bruchteil einer tausendstel Sekunde existieren und dann zerfallen.
21 Wissenschafter an Entdeckung beteiligt
«Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter des Entdeckerteams werden sich in den nächsten Wochen zusammensetzen und einen Namen für das neue Element vorschlagen», sagte Prof. Sigurd Hofmann, der das Team leitet. An den Experimenten, die zur Entdeckung von Element 112 führten, waren 21 Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus Deutschland, Finnland, Russland und der Slowakei beteiligt.
Insgesamt gelang es Wissenschaftern in Experimenten am Beschleuniger des GSI Helmholtzzentrums seit 1981, sechs chemische Elemente mit den Ordnungszahlen 107 bis 112 nachzuweisen. Den bislang offiziell anerkannten Elementen 107 bis 111 hat die GSI bereits Namen gegeben: Bohrium für Element 107, Hassium für Element 108, Meitnerium für Element 109, Darmstadtium für Element 110 und Röntgenium für Element 111.
Quelle
M.A. nach GSI, Medienmitteilung, 10. Juni 2009