Neue Gesetzgebung in Illinois unterstützt Kernenergie

Die Exelon Generation bereitet sich für den Weiterbetrieb ihrer Kernkraftwerke Byron und Dresden vor, nachdem das neue Energiegesetz des amerikanischen Bundesstaats Illinois verabschiedet worden ist.

16. Sep. 2021
Die Entnahme der Brennelemente und die endgültige Stilllegung des Kernkraftwerks Byron hätten am 13. September 2021 beginnen sollen. Der neue Gesetzesentwurf sieht vor, den wirtschaftlich angeschlagenen Kernenergiesektor mit USD 694 Mio. zu unterstützen.
Die Entnahme der Brennelemente und die endgültige Stilllegung des Kernkraftwerks Byron hätten am 13. September 2021 beginnen sollen. Der neue Gesetzesentwurf sieht vor, den wirtschaftlich angeschlagenen Kernenergiesektor mit USD 694 Mio. zu unterstützen.
Quelle: Exelon

Der Senat von Illinois stimmte am 13. September 2021 mit 37 zu 17 Stimmen für eine überarbeitete Fassung des Energiegesetzes. Es enthält Subventionen in Höhe von fast USD 700 Mio. über fünf Jahre für die Kernkraftwerke Byron (2x PWR, 1164 MW und 1136 MW), Dresden (2x BWR, 894 MW und 879 MW) und Braidwood (2x PWR 1194 MW und 1160 MW) der Exelon Corporation.

Daraufhin stoppte die Exelon die an diesem Tag geplante Entnahme der Brennelemente aus den Reaktoren von Byron-1 und -2. Das Unternehmen hatte die vorzeitige Stilllegung von Byron (im September) und Dresden (im November) vor einem Jahr angekündigt. Sie begründete dies damals mit der Untätigkeit der staatlichen Gesetzgeber in Bezug auf Gesetze für saubere Energieformen.

Die Exelon erklärte, die neue Gesetzgebung fördere Arbeitsplätze und senke die CO2-Emissionen, indem sie die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarenergie ausbaue, in die Elektrifizierung investiere und wichtige Ausbildungsprogramme und Arbeitsstandards einführe. Ausserdem werde ein Verfahren geschaffen, mit dem der Bundesstaat Emissionsminderungsgutschriften aus Kernkraftwerken erwerben könne, die entscheidend seien, damit Illinois bis 2050 klimaneutral wird. Laut Unternehmen wird der Gesetzentwurf «die weithin anerkannten Mängel der regionalen Energiemärkte ausgleichen und die Kernkraftwerke für ihre Vorteile im Bereich der sauberen Energie entschädigen, so wie es heute bei der Wind- und Solarenergie der Fall sei». Zudem werde Illinois damit auf Kurs für 100% saubere Energie gebracht, und zwar zu einem Bruchteil der Kosten, die anfallen würden, wenn das gleiche Ziel nur mit erneuerbaren Energien erreicht werden müsste.

Der Gesetzentwurf muss noch vom Gouverneur von Illinois, J.B. Pritzker, unterzeichnet werden. Er versicherte, er werde dies «so bald wie möglich» tun. Pritzker sagte in einer Erklärung kurz nach der Verabschiedung des Gesetzes, «der Bundesstaat schreibe Geschichte, indem er aggressive Standards für eine 100% saubere Energiezukunft setzt».

«Sobald das Gesetz unterzeichnet ist, wird Exelon Generation sofort Hunderte von freien Stellen besetzen und die für den Langzeitbetrieb erforderlichen Projekte wieder aufnehmen», so ein Sprecher. Das Unternehmen plane ausserdem, die Nuclear Regulatory Commission (NRC) und die regionale Übertragungsorganisation PJM Interconnection LLC über seinen Entscheid zu informieren, die Kernkraftwerke am Netz zu lassen. Die Exelon hatte der NRC Ende Juli 2021 die Stilllegungspläne für ihre Kernkraftwerke Byron und Dresden vorgelegt.

Die Kernkraftwerke in Illinois
Die elf Kernkraftwerkseinheiten der Exelon – Braidwood-1 und -2, Bryon-1 und -2, Clinton-1, Dresden-2 und -3, LaSalle-1 und -2 sowie Quad-Cities-1 und -2 – erzeugen über 50% des Stroms in Illinois. Laut Exelon haben Studien gezeigt, dass bei der Schliessung von Kernkraftwerken fossile Anlagen vermehrt eingesetzt werden, was die schädliche Kohlenstoff- und Luftverschmutzung erhöht, insbesondere in benachteiligten Gemeinden.

Neben Byron und Dresden wird das Gesetz Braidwood unterstützen können, das ebenfalls wirtschaftlich gefährdet und von einer vorzeitigen Stilllegung bedroht ist. Auch das Kernkraftwerk LaSalle wird während der fünfjährigen Laufzeit des Programms für Emissionsminderungsgutschriften in Betrieb bleiben.

Quelle

M.A. nach Exelon, Medienmitteilung, 13. September 2021

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