Neue Gelder für Tschernobyl
An einem Gipfeltreffen zum 25. Jahrestag des Unfalls in Tschernobyl hat die internationale Gemeinschaft EUR 550 Mio. (CHF 712 Mio.) gesprochen, um den Kernkraftwerksstandort in einen stabilen und sicheren Zustand zu überführen.
Am Gipfeltreffen in Kiew haben insgesamt 28 Geberländer neue Zusagen zur Finanzierung der Tschernobyl-Fonds gemacht. Die Gelder sollen in den Chernobyl Shelter Fund und in den Nuclear Safety Account fliessen. Diese beiden Fonds verwaltet die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD). Mit den Fonds wird der Bau einer neuen Sicherheitshülle, des New Safe Confinement, und der Bau eines Langzeitzwischenlagers für die bestrahlten Brennstoffe aus den stillgelegten Blöcken 1–3 finanziert.
Die neue Sicherheitshülle soll über den bestehenden Schutzbau – den sogenannten Sarkophag – geschoben werden. Dieser war unmittelbar nach dem Unglück von 1986 um den zerstörten RBMK-Reaktor 4 herum aufgebaut worden. Der Baustart der Sicherheitshülle steht gemäss EBRD kurz bevor, erste vorbereitende Arbeiten seien im Gang. Mit der Fertigstellung wird 2016 gerechnet.
Bau eines Langzeitzwischenlagers
Im Langzeitzwischenlager sollen über 20'000 Brennstoffteile aus dem Betrieb der Reaktoren 1–3 gelagert werden. Die ukrainischen Behörden haben das Projekt genehmigt. Die Arbeiten haben gemäss EBRD vor kurzem begonnen und sollen 2014/2015 abgeschlossen sein.
Quelle
D.S. nach EBRD, Medienmitteilung, 19. April 2011