Neue Erkenntnisse zur Rissbildung im Opalinuston

Ein Experiment im Felslabor Mont Terri im Kanton Jura hat neue Erkenntnisse zur Rissbildung beim Stollenbau in Opalinuston erbracht. Die Arbeiten wurden von einer Forschungsgruppe unter der Leitung von Simon Löw, Professor für Ingenieurgeologie am Geologischen Institut der ETH Zürich durchgeführt. Die Resultate stellen die Eignung des Opalinustons als Wirtsgestein für ein geologisches Tiefenlager für radioaktive Abfälle nicht in Frage.

23. Jan. 2008

Im Rahmen eines fünfjährigen Forschungsprojekts hat die Gruppe von Löw beim Ausbrechen eines kurzen Seitenstollens im Felslabor Mont Terri zeigen können, dass die Rissbildung beim Stollenbau anders verläuft als bisher vermutet. Mit einem neu entwickelten Modellansatz kann die beobachtete Rissbildung jetzt relativ gut berechnet werden. Die Forschungsarbeiten wurden von der ETH Zürich und zum grössten Teil von der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) finanziert.

Zu teils reisserischen Medienberichten stellten Löw, die HSK und die Nagra klar, die neuen Erkenntnisse stellten die sehr gute Eignung des Opalinustons für ein geologisches Tiefenlager nicht Frage. Die Rissbildung beim Stollenbau sei seit langem bekannt und in allen bisherigen Sicherheitsanalysen der Nagra berücksichtigt worden, schreibt die HSK. Aufgrund des Selbstabdichtungsvermögens des Opalinustons würden sich solche Risse wieder selbstständig verschliessen. Die Forschungsarbeiten der Gruppe Löw verbesserten jedoch das Verständnis der Prozesse im Fels, die beim Bau eines Tiefenlagers zu berücksichtigen seien.

Quelle

M.S. nach ETH Globe Nr. 4/2007 und HSK, Medienmitteilung, 15. Januar 2008

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