Neue britische Studie über Krebs infolge Tschernobyl

Gemäss einer neuen wissenschaftlichen Untersuchung beobachtete man in den 15 Jahren seit dem Reaktorunfall von Tschernobyl in den betroffenen Regionen der Ukraine, Weissrusslands und Russlands insgesamt gegen 2000 Fälle von Schilddrüsenkrebs-Erkrankungen. Sie wurden vor allem bei Personen festgestellt, die zum Zeitpunkt des Unfalls im Kindesalter waren.

30. Okt. 2001

Die neue Studie der britischen Universität Cambridge bestätigt damit die Erkenntnisse des United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation (Unscear), die im vergangenen Jahr veröffentlicht wurden. Ebenfalls bestätigt wurde, dass bisher wenige Schilddrüsenkrebs-Patienten gestorben sind und es keine zuverlässigen Berichte über andere Krebserkrankungen infolge Tschernobyl gibt.
Warum scheint ausschliesslich Schilddrüsenkrebs zu entstehen? Die Strahlenexposition wurde nach Aussage der Forscher hauptsächlich durch freigesetztes radioaktives Xenon, Iod und Tellur (einschliesslich Tellur-132, das zu Iod-132 zerfällt) verursacht. Die Schilddrüse erhält durch Aufnahme von radioaktiven Iod-Isotopen eine rund 1000-mal höhere Strahlendosis als der Rest des Körpers. Die Sensitivität der Kinder begründet sich gemäss Studie in der Kombination von höherer Dosis und Biologie des Schilddrüsenwachstums.

Quelle

M.S. nach European Journal of Cancer, Oktober 2001

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