Neubeurteilung der Gefahr gezielter Flugzeugabstürze lanciert
Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) lässt die Gefahr vorsätzlicher Flugzeugabstürze auf Schweizer Kernkraftwerke unter Berücksichtigung der technischen Entwicklungen der letzten Jahre neu prüfen. Dazu werden die Untersuchungen von 2003 aktualisiert und neue Erkenntnisse insbesondere ausländischer Aufsichtsbehörden einbezogen.
Die Vorgängerin des Ensi – die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) – veröffentlichte am 3. April 2003 ihren Bericht zur Sicherheit der schweizerischen Kernkraftwerke bei einem gezielten Flugzeugabsturz. Die damaligen Untersuchungen zeigten einen hohen Schutzgrad bei einem solchen Absturz. Der Bericht war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA erarbeitet worden.
Seither seien neue, schwerere Flugzeugtypen wie beispielsweise der Airbus A380 in Betrieb genommen worden und die Navigationstechnik der Flugzeuge wurde weiterentwickelt, schreibt das Ensi in einer Medienmitteilung. Es habe die Kernkraftwerksbetreiber daher aufgefordert, anhand von Versuchen in einem Simulator die bisher angenommenen Grenzanfluggeschwindigkeiten für automatische sowie Piloten-gesteuerte gezielte Anflüge von Grossraumflugzeugen auf Kernkraftwerke zu überprüfen. Dabei soll auch untersucht werden, welche Anflugrouten und Anfluggeschwindigkeiten auf die Werke unter Berücksichtigung der topographischen Randbedingungen und der bestehenden Lufthindernissen möglich seien.
Gestützt auf die neuen Untersuchungsergebnisse werde das Ensi anschliessend prüfen, ob zur Erhöhung des Schutzgrades weitere Massnahmen notwendig seien. Dazu könnten auch bauliche Massnahmen zählen.
Quelle
M.A. nach Ensi, Medienmitteilung, 5. März 2013