NEA: Massnahmenkatalog für globale Versorgung mit Radioisotopen

Regierungen und Industrie müssen Massnahmen für eine stabile globale Versorgung mit dem Radioisotop Molybdän-99 (Mo-99) ergreifen, damit das für die Nuklearmedizin existentiell wichtige Tochterisotop Technetium-99-m (Tc-99-m) jederzeit verfügbar bleibt. Dies fordern Experten der Kernenergieagentur NEA der OECD.

6. Mai 2011

Der Lenkungsausschuss Kernenergie der NEA ruft Länder und Industrien auf, grundlegende Veränderungen anzustreben, um gemeinsam die globale Versorgung mit Mo-99 sicherzustellen. Obwohl sich die Versorgungslage gegenwärtig stabilisiert habe, sei sie weiterhin anfällig, denn ein Grundproblem – die unstabile Wirtschaftslage – bleibe bestehen, so die NEA-Experten in ihrer Medienmitteilung vom 2. Mai 2011. Ein Massnahmenpaket soll helfen, eine wirtschaftlich nachhaltige Versorgung mit dem wichtigen Radioisotop zu gewährleisten.

Die NEA-Experten verlangen von den Mo-99-Produzenten volle Kostenwahrheit. Nur so werde in diesen Industriezweig auch fortlaufend investiert. Marktteilnehmer und Interessensvertreter der Mo-99-Versorgungskette sollen ausreichende Reservekapazitäten festlegen und auch finanzieren, um gegen unerwartete Versorgungsengpässe gewappnet zu sein. Zudem sollen die betreffenden Regierungen weiterhin ihre wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung eines geeigneten Umfelds für sichere und effiziente Marktgeschäfte spielen. Ferner sollen die Regierungen – wo technisch und ökonomisch möglich – die Produktion von Mo-99 aus schwach angereichertem Uran (LEU) unterstützen. Die Interessensvertreter der Versorgungskette müssten zudem über Ländergrenzen hinweg zusammenarbeiten, um global einheitlich die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Die NEA High-level Group on the Security of Supply of Medical Radioisotopes (HLG-MR) hatte die Grundsätze des Massnahmenkatalogs erarbeitet und wird weitere Empfehlung ausarbeiten. Die NEA warnt davor, dass Versorgungsengpässe zum Dauerzustand werden könnten, wenn der Massnahmenkatalog nicht umgesetzt werde.

Quelle

D.S. nach NEA, Medienmitteilung, 2. Mai 2011

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