Nagra: Gesuche für Sondierbohrungen in Etappe 3 eingereicht
Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) hat am 26. September 2016 insgesamt 16 Gesuche für Sondierbohrungen in den von ihr vorgeschlagenen Standortgebieten Jura Ost und Zürich Nordost beim Bundesamt für Energie (BFE) eingereicht.
Im Februar 2016 wurden die 3D-Seismikmessungen der Nagra in den Standortregionen Jura Ost und Zürich Nordost abgeschlossen. Nach dieser grossflächigen Durchleuchtung sieht der Sachplan geologische Tiefenlager (SGT) in der kommenden Etappe 3 vor, den Untergrund mit Sondierbohrungen genauer zu untersuchen. Die Nagra hat daher für die beiden Standortregionen bereits je acht Gesuche eingereicht. Zu einem späteren Zeitpunkt will die Nagra auch Gesuche für die Standortregion Nördlich Lägern einreichen.
Die Bewilligungen für die Sondierbohrungen in Jura Ost und Zürich Nordost liegen frühestens Mitte 2018 vor. Gebohrt wird erst, wenn Etappe 2 des Sachplans abgeschlossen ist und der Bundesrat bestätigt hat, dass Jura Ost und Zürich Nordost im Auswahlverfahren bleiben. Diesen Entscheid erwartet das BFE nicht vor Ende 2018.
Das BFE wird nach eigenen Angaben im Hinblick auf die öffentliche Auflage der Gesuche voraussichtlich Anfang 2017 Informationsveranstaltungen für Medienvertretende, Behörden und die Bevölkerung in den Standortregionen Jura Ost und Zürich Nordost durchführen.
Stand heute
Derzeit läuft noch Etappe 2 der Standortsuche für geologische Tiefenlager. Ende 2017 werden sämtliche Berichte, Gutachten und Stellungnahmen in eine dreimonatige öffentliche Vernehmlassung geschickt. Der Bundesrat wird dann in Kenntnis aller relevanten Fakten voraussichtlich bis Ende 2018 über den Abschluss von Etappe 2 der Standortsuche entscheiden und festlegen, welche Standortgebiete in Etappe 3 tatsächlich vertieft untersucht werden sollen. Bis zu diesem Entscheid verbleiben grundsätzlich sämtliche sechs potenziellen Standortgebiete im Auswahlverfahren, erklärte das BFE. Sollte sich herausstellen, dass das Standortgebiet Nördlich Lägern in Etappe 2 nicht – wie von der Nagra vorgeschlagen – zurückgestellt werden kann, müssen auch für Nördlich Lägern weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Um zeitlichen Verzögerungen vorzubeugen, hat die Nagra bereits mit den entsprechenden Planungsvorbereitungen für die 3D-Seismik und Sondierbohrungen begonnen.
Quelle
M.B. nach BFE, Medienmitteilung, 27. September 2016