Nagra: Areal zwei weiterer Oberflächenanlagen benannt

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) hat am 26. September 2013 für die Standortregionen Jura Ost und Jura-Südfuss je ein mögliches Areal zur Platzierung der Oberflächenanlage für ein geologisches Tiefenlager bekannt gegeben.

1. Okt. 2013
Das markierte Gebiet zeigt Grösse und Lage des Standortareals JS-1-SMA für die Anordnung der Oberflächenanlage in der Region Jura-Südfuss.
Das markierte Gebiet zeigt Grösse und Lage des Standortareals JS-1-SMA für die Anordnung der Oberflächenanlage in der Region Jura-Südfuss.
Quelle: Nagra

Die Nagra hat die Vorschläge selbentags an den Versammlungen der Regionalkonferenzen Jura Ost und Jura-Südfuss vorgestellt und dokumentiert. Sie stützte sich bei der Ausarbeitung der möglichen Standorte auf die Ergebnisse der Zusammenarbeit zwischen ihr, den Regionalkonferenzen und den Behörden sowie auf die von den Vollversammlungen der Regionalkonferenzen verabschiedeten Stellungnahmen.

Jura-Südfuss: Standort JS-1 in der Nähe von Gösgen

Die Region Jura-Südfuss wurde im November 2011 vom Bundesrat als eines von sechs geologischen Standortgebieten eines Tiefenlagers für schwach- und mittelaktive Abfälle (SMA) ins Auswahlverfahren aufgenommen. Laut Nagra hat die Regionalkonferenz Jura-Südfuss sämtliche Arealvorschläge gestützt auf die Empfehlung der «Fachgruppe Oberflächenanlage» abgelehnt. Zudem habe die Regionalkonferenz auf eigene Vorschläge verzichtet, hält die Nagra in ihrem Faktenblatt zur Standortregion fest. Im weiteren Verfahren soll daher der Standort JS-1 als der laut Regionalkonferenz «am wenigsten schlechte» weiterverfolgt werden. Das vorgeschlagene Areal liegt in der Gemeinde Däniken in der «Studenweid» knapp 2 km südlich des Kernkraftwerks Gösgen. Die Gebäude der Oberflächenanlage kämen in einer ehemaligen Kiesgrube zu liegen und könnten bis zu 15 m unter der Geländeoberfläche versenkt errichtet werden. Die Erschliessung der Oberflächenanlage ist gemäss aktuellen Plänen über einen Bahnanschluss vorgesehen.

Jura Ost: Standort JO-3+ beim PSI

Der Standort Jura Ost eignet sich sowohl für SMA wie auch für hochaktive Abfälle (HAA). Die Nagra hat für die Oberflächenanlage ein westlich an das Paul Scherrer Institut (PSI) angrenzendes Areal vorgeschlagen. Es trägt die Bezeichnung JO-3+ und wurde von der Regionalkonferenz als dasjenige mit den meisten Vorteilen beziehungsweise wenigsten Nachteilen zur weiteren Bearbeitung empfohlen. Es belegt Flächen in der Gemeinde Villigen und wird heute mehrheitlich landwirtschaftlich genutzt. Aufgrund der erhöhten Lage kann es laut Nagra auch bei extremem Hochwasser nicht zu einer Überschwemmung des Areals durch die 200 m entfernte Aare kommen. Ein wesentlicher Teil der Transporte vom Zwilag könnte während der Bau- und Betriebsphase über eine neu zu bauende Aarebrücke und einen Verbindungstunnel erfolgen, schlägt die Nagra vor. Eine detaillierte Erschliessungsplanung erfolge für beide Regionen zu einem späteren Zeitpunkt.

Die Berichte zu den Arealvorschlägen können von der Nagra-Website heruntergeladen werden.

Orthofoto mit Grösse und Lage des Standortareals JO-3+, wie es ein Kombilager für schwach- und mittelaktive Abfälle (SMA) sowie hochaktive Abfälle (HAA) einnehmen würde. Der Platzbedarf der Oberflächengebäude für ein Lager, das nur SMA aufnimmt, wäre geringfügig kleiner.
Orthofoto mit Grösse und Lage des Standortareals JO-3+, wie es ein Kombilager für schwach- und mittelaktive Abfälle (SMA) sowie hochaktive Abfälle (HAA) einnehmen würde. Der Platzbedarf der Oberflächengebäude für ein Lager, das nur SMA aufnimmt, wäre geringfügig kleiner.
Quelle: Nagra

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Mit den sogenannten Planungsstudien benennt die Nagra mögliche Areale für Oberflächenanlagen geologischer Tiefenlager. In den Studien begründet die Nagra ihre Wahl. Sie bilden zusammen mit anderen Dokumenten die Grundlage für die Untersuchungen zu den standortspezifischen Auswirkungen eines geologischen Tiefenlagers auf Gesellschaft und Umwelt. Nachdem die Planungsstudie für die Standortregion Wellenberg bereits am 5. September 2013 vorgestellt wurde, stehen nun noch die Vorschläge für die Regionen Nördlich Lägern, Südranden und Zürich Nordost aus.

Quelle

M.B. nach BFE, und Nagra, Medienmitteilungen, 26. September 2013

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