N20: Kernenergie in Frankreich wie Japan konkurrenzfähig

Zum Abschluss des 11. Treffens der gemeinsamen französisch-japanischen Fachgruppe N20 in Dijon stellten die 20 hochrangigen Kernenergieexperten in einer gemeinsamen Erklärung fest, im 21. Jahrhundert werde die Kernenergie weiterhin und noch vermehrt eine Schlüsselrolle bei der Stromversorgung der beiden Ländern spielen.

8. Juli 2004

Die nationale Energiedebatte in Frankreich letztes Jahr hätte gezeigt, dass die Akzeptanz der Kernenergie durch die Öffentlichkeit jetzt einen hohen Stand erreicht habe. Gründe dafür sieht die N20 in den Unsicherheiten bei der Energieversorgung, den wachsenden Sorgen über die Folgen der Nutzung fossiler Energien für das Klima und deren Preisentwicklung. Auch die japanischen Delegierten konnten Anzeichen einer Verbesserung der öffentlichen Meinung in ihrem Land feststellen. In beiden Ländern hätten neuere Untersuchungen die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit der Kernenergie bestätigt. Diese Feststellung gelte auch für die in Bau stehenden Reaktoren der neusten, dritten Generation, so den EPR und den ABWR. Noch grösser wäre der wirtschaftliche Vorteil, wenn bei allen Energien die externen Kosten berücksichtigt würden. Die Delegierten äusserten sich auch zum Kernbrennstoffkreislauf. Die Strategie mit Wiederaufarbeitung habe in beiden Ländern einen hohen technischen Stand erreicht und trage dazu bei, die Abfallfrage sowie das Proliferationsrisiko zu entschärfen. Beide Länder sollten jedenfalls bei den Entwicklungsarbeiten zur Schliessung des Kernbrennstoffkreislaufs sowie der Aktinidenrückführung weiterhin eng zusammenarbeiten. Dem japanischen Schnellen Reaktor Monju komme dabei eine zentrale Bedeutung zu.
An der abschliessenden Medienkonferenz strich der Administrateur général des französischen Commissariat à l'Energie Atomique (CEA), Alain Bugat, heraus, wie nahe die französischen und japanischen Wirtschaftlichkeitszahlen für Strom aus Kernkraftwerken beieinander lägen. Die Zahlen für Frankreich fielen wohl wegen der umfassenderen Erfahrung tendenziell etwas günstiger aus. Die Kosten für die Schliessung des Kernbrennstoffkreislaufs machten in Frankreich laut Bugat nur rund 6% und in Japan rund 10% der Gesamtkosten der Stromerzeugung in Kernkraftwerken aus. Die japanische Delegation unterstrich in ihrer Stellungnahme, die Kostenfrage sei nur ein Aspekt. Für Japan seien die Versorgungssicherheit und der Umweltschutz ebenso wichtig. Daher halte das Land an der Schliessung des Brennstoffkreislaufs fest.

Quelle

P.B. nach Medienmitteilung des CEA, 9. Juli 2004

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