Mox-Transport von Frankreich nach Japan gestartet
Am 5. März 2009 haben Mox-Brennelemente aus französischen Produktionsstätten der Areva NC an Bord der Schiffe «Pacific Pintail» und «Pacific Heron» den französischen Hafen Cherbourg Richtung Japan verlassen. Dies ist seit 1999 der dritte Mox-Transport nach Japan.
Die beiden Schiffe der Pacific Nuclear Transport Limited (PNTL) werden auf der Route um das Kap der guten Hoffnung nach Japan gelangen. Dort werden sie in der zweiten Hälfte Mai 2009 erwartet, gibt die PNTL in ihrer Medienmitteilung bekannt. Über die Anzahl der mitgeführten Mox-Brennelemente hat sie indessen keine Angaben gemacht. Der Transport findet laut Areva im Auftrag der japanischen Firmen Chubu Electric Power Company, Shikoku Electric Power Company und Kyushu Electric Power Company statt. In welchen Kernkraftwerken die Mox-Brennelemente eingesetzt werden sollen, ist noch nicht entschieden. Zahlreiche japanische Kernkraftwerksbetreiber haben in den letzten Jahren infolge des verzögerten einheimischen Mox-Programms solchen Brennstoff bei der Areva bestellt.
Problematischer Start für japanisches Mox-Programm
Der erste Mox-Transport von Europa nach Japan fand im Juli 1999 statt. Acht nicht bestrahlte Mox-Brennelemente aus diesem Transport wurden im Juli 2002 jedoch wieder ins britische Sellafield rückgeführt, denn bei der dortigen Mox-Herstellerin, der damaligen britischen BNFL, war es zu Unregelmässigkeiten bei der Qualitätskontrolle gekommen. Daraufhin erklärte sich die BNFL bereit, den Rückschub des betroffenen Mox-Brennstoffs zu übernehmen. Der Vorfall führte zu einem Rückschlag für das japanische Mox-Programm und zahlreiche Mox-Einsätze wurden aufgeschoben. Im Januar 2001 folgte die zweite Verschiffung von Mox-Brennstoff von Europa nach Japan. Dieser Mox soll dereinst im Kernkraftwerk Kashiwazaki-3 (BWR, 1067 MW) eingesetzt werden.
Japanische Mox-Fabrik ab 2012 in Betrieb
Japan hat gegenwärtig noch keine eigene Produktionsstätte für Mox-Brennstoff in Betrieb. Die japanische Mox-Brennstofffabrik - die J-Mox- der Japan Nuclear Fuel Ltd. (JNFL) in Rokkasho erhielt 2005 die Baubewilligung. Sie soll Mox für Druck- wie Siedewasserreaktoren herstellen. Das Werk ist für eine Jahreskapazität von 130 t Schwermetall-Äquivalente ausgelegt und soll im April 2012 mit der Produktion beginnen. Die Inbetriebnahme wurde wiederholt verschoben, da beispielsweise die seismischen Auslegungskriterien überprüft werden mussten. Die Baukosten sind auf JPY 120 Mrd. (rund CHF 1,5 Mrd.) veranschlagt.
Bisher noch kein Mox-Einsatz in Japan
In japanischen Kernkraftwerken ist bisher noch nie Mox-Brennstoff eingesetzt worden. Die Nuclear and Industrial Safety Agency (Nisa) hat auf Ende Oktober 2008 im Auftrag des japanischen Ministry of Economy, Trade and Industry (Meti) den Einsatz von Mox-Brennstoff in acht Kernkraftwerksblöcken bewilligt: Takahama-3 und -4, Fukushima-Daiichi-3, Kashiwazaki-3, Genkai-3, Hamaoka-4 und Shimane-2. Ein erstmaliger Einsatz wird für 2012 erwartet. Die Bewilligung der Nisa für den Mox-Einsatz in den Werken Tomari-3 und Onagawa ist laut Angaben der World Nuclear Association (WNA) hängig. Insgesamt sollen in 16-18 Reaktoren Mox-Brennelemente eingesetzt werden.
Quelle
D.S. nach PNTL, Medienmitteilung, 28. Januar und 6. März 2009, Areva, Medienmitteilung, 28. Januar 2009 sowie Japan Nuclear Fuel und WNA, Websites
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