Meilenstein in Candu-Brennstoffkreislauf
Die Atomic Energy of Canada Ltd. (AECL) hat am 22. März 2010 zum ersten Mal ein Brennstoffbündel aus rezykliertem Wiederaufarbeitungsuran von Leichtwasserreaktoren erfolgreich in die chinesische Candu-Einheit Qinshan-III-1 eingesetzt. Damit sei ein Meilenstein im Aufzeigen der Flexibilität des Candu-Brennstoffkreislauf erreicht worden, freut sich die AECL.
In den nächsten sechs Monaten werden Brennstoffbündel entsprechend 24 Natururanäquivalenten (NUE) in zwei getrennten Brennstoffkanälen in die Einheit Qinshan-III-1 eingesetzt. NUE-Brennelemente werden durch Mischen von rezykliertem Uran aus abgebrannten Brennelementen von Leichtwasserreaktoren mit abgereichertem Uran aus Anreicherungsanlagen hergestellt. Die Bestrahlung aller 24 NUE-Bündel wird in etwa zwölf Monaten abgeschlossen sein, meldete die AECL.
Schlussphase: Marktreife
Die kommerzielle Demonstration der NUE-Brennelemente im Candu-Reaktor bildet die letzte Phase eines dreiphasigen gemeinsamen Forschungsprojektes zwischen der AECL und ihren drei chinesischen Partnern Third Qinshan Nuclear Power Plant (TQNPC), Nuclear Power Institute of China (NPIC) und China North Nuclear Power Company Ltd. (CNNFC). Laut der AECL wurde das Projekt 2008 lanciert, um die Verwendung wiedergewonnenen Urans aus Leichtwasserreaktoren in einem Candu-Reaktor zu erforschen und zu belegen, dass es das einfachste, kostengünstigste und umweltfreundlichste Verfahren darstellt, um alternative Brennstoffe zu nutzen.
Im Dezember 2009 hat laut AECL eine Expertengruppe aus Vertretern von Chinas führender nuklearen Regierungs-, Industrie- und Forschungseinrichtungen dem Land einstimmig empfohlen, den Bau zweier weiterer Candu-Einheiten in Betracht zu ziehen und von deren «einzigartigen Fähigkeiten bei der Nutzung alternativer Brennstoffe» zu profitieren.
Das Qinshan-III-Kernkraftwerk besteht aus zwei 650-MW-Candu-Reaktoren, welche die AECL in Zusammenarbeit mit der TQNPC ausgelegt und gebaut hat. Sie haben den Betrieb 2002 und 2003 aufgenommen.
Quelle
M.A. nach AECL, Medienmitteilung, 18. März 2010