MAST Upgrade erzeugt erstes Plasma
Am 29. Oktober 2020 hat die neue Fusionanlage Mega Amp Spherical Tokamak (MAST) Update am Culham Centre for Fusion Energy in Grossbritannien -1 erstmals Plasma erzeugt. Dies hat das Department of Business, Energy and Industrial Strategy (BEIS) mitgeteilt.
Das erste Plasma beim MAST Upgrade erfolgt nach einer siebenjährigen Bauzeit. «Mit einer staatlichen Finanzierung von GBP 55 Mio. (CHF 65 Mio.) ist die Inbetriebnahme des MAST Upgrade ein Meilenstein für dieses nationale Fusionsexperiment und bringt uns unserem Ziel, bis 2040 das erste Fusionskraftwerk Grossbritanniens zu bauen, einen weiteren Schritt näher», erklärte die Wissenschaftsministerin Amanda Solloway.
Der MAST Upgrade ist eine Testanlage, die vor dem Bau des geplanten Prototyp-Fusionsreaktors Spherical Tokamak for Energy Production (STEP) errichtet wurde, und bis 2040 fertiggestellt sein soll. Der MAST Update basiert auf den MAST, mit dem von 2000 bis 2013 in Culham experimentiert wurde. Er wurde umgebaut, um längere Pulse, höhere Heizleistung und ein stärkeres Magnetfeld zu erreichen sowie ein neues System zur Teilchenauskopplung zu erproben. Der MAST Upgrade, ein im Durchmesser drei Meter grosser Tokamak, verfügt nun über stärkere Magnete, zusätzliche Instrumente zur Beobachtung und Steuerung des Plasmas sowie eine erhöhte Leistung der Heizinjektoren und kann bis zu fünf Sekunden lange Plasmaentladungen erzeugen.
Laut BEIS unterstütz der MAST Upgrade auch die Vorbereitungen für den Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktor (ITER). «Der Erfolg des MAST Upgrade ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Planung zukünftiger Fusionskraftwerke, die eine wichtige Rolle als Teil eines zukünftigen Portfolios kohlenstoffarmer Energie spielen könnten», sagte das BEIS. Der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermans, erklärte am 26. Oktober 2020, die Europäische Kommission werde weiterhin Investitionen in die Erforschung nuklearer Technologien wie der Fusion fördern. In letzter Zeit seien jedoch nicht so viele Fortschritte mit der Nukleartechnologie erzielt worden, warnte er.
Quelle
M.A. nach BEIS, Medienmitteilung, und IPP, Medienmitteilung, 29. Oktober 2020