Litauen: Visaginas-Projekt erreicht nächsten Meilenstein
Litauen und die Hitachi Ltd. haben eine Konzessionsvereinbarung zum geplanten Kernkraftwerk Visaginas abgeschlossen, das den Weg für die nächste Projektphase ebnet.
Der Ende März 2012 abgeschlossene Konzessionsvertrag muss nun von der Regierung überprüft und diskutiert werden, bevor er dem litauischen Parlament zur Genehmigung vorgelegt werden kann. Dies solle noch in der laufenden Frühjahrssession erfolgen, meldet das litauische Energieministerium. Danach werde die Baukonzession einem Projektunternehmen erteilt, das die Hitachi, die litauische Visagino Atominė Elektrinė UAB (VAE) und lokale Partner zu gründen und zu finanzieren haben, präzisierte die Hitachi in ihrer Medienmitteilung. Dieses Unternehmen werde die Verhandlungen zu Planung, Beschaffung und Bau des Kernkraftwerks führen. Erste entsprechende Verträge werden im Sommer 2012 erwartet.
Am Standort Visaginas ist eine ABWR-Reaktoreinheit mit einer elektrischen Leistung von 1300 MW geplant. Im Januar 2011 wählte das litauische Energieministerium die Hitachi-GE Nuclear Energy Ltd. als strategische Investorin und Lieferantin aus.
Baltische Regierungen bekräftigen Unterstützung
Der estnische Ministerpräsident Andrus Ansip, der lettische Premierminister Valdis Dombrovskis und der litauische Premierminister Andrius Kubilius hatten ihre Unterstützung für den Bau des Kernkraftwerks Visaginas bei ihrem Treffen am 7. und 8. März 2012 im litauischen Prienai erneut bekräftigt. Sie beabsichtigen, ihre gemeinsamen Anstrengungen zu verdoppeln, um das Projekt im geplanten Zeitrahmen zu vollenden. Laut Kubilius soll Visaginas 2020 oder 2021 in Betrieb gehen. Die drei Regierungschefs hielten zudem fest, dass sie die Beteiligung der Energieunternehmen Eesti Energia AS, AS Latvenergo und VAE am Neubauprojekt – je nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit – unterstützen. Auch stehe es immer noch einem polnischen Unternehmen offen, sich zu beteiligen.
Quelle
.A. nach litauischem Energieministerium und Hitachi, Medienmitteilungen, 30. März, sowie litauischer Regierung, Medienmitteilung und Schlussfolgerungen, 8. März 2012