Leningrad-II-1 liefert Fernwärme

In Russland ist der moderne Druckwasserreaktorblock Leningrad-II-1 ans lokale Fernwärmenetz angeschlossen worden. Der seit gut einem Jahr in Betrieb stehende Kernkraftwerksblock ersetzt die Fernwärme der 2018 stillgelegten Einheit Leningrad-1 vom Typ RBMK.

13. Dez. 2019

Die Rosenergoatom, Betreiberin der Kernkraftwerke Russlands, teilte Ende November 2019 mit, dass die seit Oktober 2018 in Betrieb stehende Einheit Leningrad-II-1 mit dem lokalen Fernwärmenetz verbunden wurde. Als erstes sind Fabriken und Produktionsfirmen mit Wärmeenergie aus dem neuen WWER-1200-Block versorgt worden. In einem nächsten Schritt soll die nur wenige Kilometer nordöstlich des Kernkraftwerks gelegene Stadt Sosnowy Bor mit Wärme versorgt werden.

Das Kernkraftwerk Leningrad steht in der gleichnamigen Oblast, gut 70 km westlich von St. Petersburg. Es ist der Hauptwärmelieferant der Region. Nach Angaben der Rosenergoatom ist die Kernenergie gegenüber fossil befeuerten Heizkesselanlagen netto die preiswertere Wärmequelle.

Leningrad-1 war am 21. Dezember 2018 stillgelegt worden. Russland hatte damit die älteste Einheit des Tschernobyl-Typs RBMK nach 45 Betriebsjahren vom Netz genommen. Die Laufzeit des Blocks war vorher um 15 Jahre verlängert worden. Weiterhin in Betrieb stehen heute noch die drei RBMK-Blöcke Leningrad-2, -3 und -4. Sie dürften ebenfalls nach 45 Betriebsjahren vom Netz genommen werden, was bis 2026 der Fall ist. Es ist geplant, diese vier RBMK-Blöcke dereinst durch vier moderne WWER-1200 zu ersetzen.

In Russland produzieren heute insgesamt noch zehn RBMK-Einheiten Strom, die zwischen 1976 und 1990 den kommerziellen Betrieb aufnahmen. Russland sieht generell vor, die Blöcke dieses Typs nach 45 Betriebsjahren vom Netz zu nehmen.

Quelle

M.B. nach Rosenergoatom, Medienmitteilung, 29. November 2019

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