Lager Reitnau: für den Notfall gerüstet
Das externe Lager Reitnau erfüllt seinen Zweck zur Bereitstellung von Notfallausrüstungen und Hilfsstoffen gut. Zu diesem Schluss kommt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) in seiner Beurteilung.
Als Vertreter der Kernkraftwerksbetreiber hatte die swissnuclear dem Ensi fristgerecht sein Konzept zum externen Lager der schweizerischen Kernkraftwerke und zu dessen Einsatz eingereicht. «Das Lager in Reitnau ist für die vorsorgliche Bereithaltung von Gerätschaften und Hilfsstoffen eines erweiterten Unfall-Managements tauglich und langfristig gut geeignet», fasste Georges Piller, Leiter des Fachbereichs Strahlenschutz des Ensi, die Beurteilung vom Dezember 2012 zusammen. Ebenfalls seien die geografische Lage und die Distanz zu den vier Kernkraftwerksstandorten vorteilhaft. Der im Konzept der swissnuclear genannte stufenweise Einsatz von Unfall-Management-Ausrüstungen entspreche weitgehend den Vorstellungen des Ensi.
Ensi stellt ergänzende Forderungen
Das Ensi stellt in seiner Beurteilung ergänzende Forderungen für eine Überarbeitung des swissnuclear-Konzepts zu Reitnau. Es verlangt, dass bei einer Notfallsituation zusätzliches Personal mit geeigneter Qualifikation rasch zur Verfügung steht. Zudem fordert das Ensi Nachrüstungen im Bereich der drahtgebundenen Kommunikation, da diese bei einem Ausfall oder einer Überlastung des Mobilfunknetzes derzeit nur über einen einzigen Kabelweg möglich wäre. Das Ensi stellt zudem fest, dass bei einem Einsatz der Ausrüstung aus dem externen Lager Transportzeiten nicht vermieden werden könnten. Deshalb sei die Autonomie an den betroffenen Standorten eine wesentliche Voraussetzung für das Konzept. Diese werde Das Ensi mit Inspektionen und bei Notfallübungen prüfen.
Das Ensi erwartet, dass das Konzept der swissnuclear und das davon abgeleitete Betriebsreglement für das externe Lager Reitnau bis zum vierten Quartal 2013 ergänzt und neu vorgelegt wird. Dabei seien die Ausführungen der nun vorliegenden Beurteilung mit den Ensi-Forderungen sowie der seit Mitte 2011 gewonnenen Erfahrung beim Lagerbetrieb zu berücksichtigen.
Quelle
M.A. nach Ensi, Medienmitteilung, 14. Februar 2013