Kroatien: nukleare Option immer noch in Diskussion
Alle zur Verfügung stehenden Energieoptionen – auch die Kernenergie – sind immer noch in Diskussion, um die künftige Stromversorgung Kroatiens zu gewährleisten. Laut Mario Horvatic, neuer Chef des staatlichen Büros für Kernenergiesicherheit DZNS, arbeitet Kroatien gegenwärtig eine Energiestrategie aus.
Im November 2008 hatte der Premierminister Kroatiens, Ivo Sanader, noch verkündet, Kroatien habe mehrere Optionen der Stromversorgung geprüft und diejenige ohne Kernenergie vorgezogen. Er fügte damals an: «Wir sind offen für eine Debatte, und wenn die Öffentlichkeit der Meinung ist, man müsste eine andere Option wählen, dann sind wir offen für den Dialog.» Demgegenüber hat der Stellvertretende Premierminister, Damir Polancec, bei anderer Gelegenheit erwähnt, dass der Bau eines 1000-MW-Kernkraftwerks nach eingehender Prüfung für günstig befunden worden sei. Kroatien will in den kommenden zwölf Jahren EUR 10 Mrd. (CHF 15 Mrd.) in den Stromversorgungssektor investieren und 3500 MW neue Produktionskapazität aufbauen.
Kroatien besitzt keine eigenen Kernkraftwerke. Das Land ist jedoch Miteigentümer des slowenischen Kernkraftwerks Krsko (666 MW, PWR). Dieses versorgt hauptsächlich den Norden, insbesondere die Stadt Zagreb, mit Strom.
Quelle
D.S. nach NucNet, 7. April 2009