Kroatien: Arbeitsgruppe für Kernenergie geschaffen
Eine neu eingerichtete Arbeitsgruppe für Kernenergie hat unter anderem den Auftrag, Studien über mögliche Standorte für die Entwicklung von Kernkraftkapazitäten in Kroatien zu erstellen.
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Die vom kroatischen Wirtschaftsministerium ernannte Arbeitsgruppe setzt sich aus Experten aus der Wissenschaft, dem Energiesektor und der Regierung zusammen. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, einen Rechtsrahmen zu entwickeln, der auch die Einrichtung einer unabhängigen Regulierungsbehörde für die Kernenergie im Land vorsieht.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe werden «die finanziellen und wirtschaftlichen Aspekte der SMR-Technologie im Vergleich zu herkömmlichen grossen Kernkraftwerken analysieren, um die beste Entscheidung für Kroatien zu treffen». Dazu gehört auch die Durchführung von Studien und Analysen zu potenziellen Standorten für grosse Kernkraftwerke oder kleine, modulare Reaktoren (SMRs).
Das Ministerium lanciert zudem eine Initiative zur Einrichtung und Ausweitung von Bildungsprogrammen im Bereich der Kernenergie, um «das Fachwissen zu erneuern und die Entwicklung» von Kenntnissen und Fähigkeiten für ein zukünftiges Atomprogramm zu gewährleisten.
Wirtschaftsminister Ante Šušnjar sagte: «Kroatien muss die globalen Trends rechtzeitig erkennen und Entscheidungen treffen, die langfristig Energiestabilität und Nachhaltigkeit gewährleisten.» Dabei werde die Arbeitsgruppe eine wichtige Rolle bei der Bewertung technologischer und regulatorischer Aspekte und bei der Entwicklung strategischer Empfehlungen spielen.
Kroatien betreibt gemeinsam mit Slowenien das Kernkraftwerk Krško. Dieses wurde Ende der 1970er-Jahre errichtet und befindet sich zu jeweils 50% im Eigentum der Energieversorger der beiden Staaten. Das Kernkraftwerk Krško liegt rund 20 km von der kroatischen Grenze entfernt und etwa 40 km westlich von Zagreb. Dort plant Slowenien bereits den Bau einer zweiten Kernkraftwerkseinheit mit einer Leistung von 1000 bis 1600 MW. Zudem soll eine Vorstudie zur Machbarkeit von SMRs durchgeführt werden.
Quelle
M.A. nach Wirtschaftsministerium Kroatiens, Medienmitteilung, 11. Februar 2025
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