Konsortium fordert Regierung auf, Sizewell C zu genehmigen
Ein neues britisches Industriekonsortium – das Sizewell C Consortium –, das 32 Unternehmen umfasst, fordert die Regierung auf, das geplante Kernkraftwerk Sizewell C zu genehmigen. Damit könne die Erholung des Landes nach der Coronakrise gefördert werden, indem der Wirtschaft und den Netto-Null-Ambitionen Grossbritanniens Milliarden zugeführt werden.
Die Electricité de France (EDF) und die China General Nuclear Power Corporation (CGN) sind zu 80% und 20% an dem Projekt zum Bau von zwei EPR-Einheiten an der Küste von Suffolk im Südosten Englands beteiligt. Die Kosten des Projekts werden auf GBP 18 Mrd. (CHF 21 Mrd.) geschätzt.
Das Sizewell C Consortium geht davon aus, dass Sizewell C Grossbritannien einen wichtigen wirtschaftlichen Aufschwung verleihen und das Land hin zu einer grünen Erholung führen wird. Die Arbeiten könnten in diesem Jahr beginnen und Verträge im Wert von bis zu GBP 300 Mio. (CHF 357 Mio.) umfassen. Ausserdem sollen Absichtserklärungen mit britischen Regionen unterzeichnet werden, um Arbeitsplätze und Investitionen zu gewährleisten. Denn bis zu 70% der Aufträge für Sizewell C gehen an Unternehmen mit Sitz in Grossbritannien.
Das Konsortium warnte, dass ohne die baldige Unterstützung der Regierung Tausende dieser Arbeitsplätze verloren gehen würden, was die britische nukleare Lieferkette ernsthaft untergraben würde. «Eine feste Verpflichtung gegenüber Sizewell C wird zur Aufrechterhaltung der nuklearen Lieferkette beitragen und kann dem kohlenstoffarmen wirtschaftlichen Wohlstand Grossbritanniens erhebliche Vorteile bringen», erklärte Cameron Gilmour, Sprecher des Konsortiums.
Im Mai 2020 hatte die EDF Energy plc einen sogenannten Development Consent Order (DCO) für den Bau des geplanten Kernkraftwerk Sizewell C eingereicht. Für das Unternehmen – das derzeit die zwei EPR-Einheiten am Standort Hinkley Point C in Somerset im Südwesten Englands baut – bedeutet die Verwendung derselben Auslegung, dass Sizewell C von erheblich reduzierten Baukosten und einem geringeren Risiko profitieren werde.
Das Konsortium besteht aus 32 Unternehmen und Organisationen, darunter das Bauunternehmen Laing O’Rourke, das Beratungs- und Bauunternehmen Mace, das Nukleardienstleistungsunternehmen Cavendish Nuclear, der Branchenverband East of England Energy Group (EEEGR). Es wird zudem von mehreren Gewerkschaften unterstützt.
Drei Gewerkschaften, die Teil des Konsortiums sind – GMB, Prospect und Unite – sagten in einer gemeinsamen Erklärung, dass die Regierung Sizewell C und die nukleare Lieferkette unterstützen müsse, wenn sie es ernst meine, die Regionalunterschiede zu verringern und das Netto-Null-Ziel zu erreichen. «Es gibt nur wenige Infrastrukturprojekte dieser Grössenordnung, die einsatzbereit sind und einen sofortigen Post-Covid-19-Schub für Arbeitsplätze auf lokaler und nationaler Ebene bieten können, einschliesslich bis zu 1000 Lehrstellen für junge Talente», heisst es in der Erklärung.
Quelle
M.A. nach Sizewell C Consortium, Medienmitteilung, 14. Juli 2020
Verwandte Artikel
Grossbritannien: Regierung gibt grünes Licht für neues Kernkraftwerk Sizewell C
21. Juli 2022•NewsSizewell C: finanzielle Unterstützung der britischen Regierung
31. Jan. 2022•NewsGrossbritannien: Netto-Null-Strategie mit Kernkraft
22. Okt. 2021•NewsBaubewilligungsantrag für Sizewell eingereicht
28. Mai 2020•NewsSizewell-C: Kosteneinsparungen von 20% möglich
24. Jan. 2018•News