Kleine Reaktorsysteme eröffnen neue Möglichkeiten
Fortschritte in der Forschung und Entwicklung von Small Modular Reactors (SMR) ermöglichen auch kleineren Ländern, die Vorzüge der Kernenergie zu nutzen. Yukiya Amano, Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), befürwortet auch regionale Kooperationen.
Anlässlich eines Auftritts in Singapur bekräftigte IAEO-Generaldirektor Amano seine Unterstützung der Erforschung und Weiterentwicklung von SMR. Besonders kleinere Länder wie etwa Singapur würden davon profitieren, je nach Bedarf auch im Rahmen regionaler Kooperationen. Weltweit befänden sich rund 45 unterschiedliche innovative SMR-Konzepte in verschiedenen Forschungsstadien und in Argentinien, China, Indien und Russland würden bereits SMR gebaut. Amano sprach sich auch für die Forschung und Entwicklung im Bereich der gasgekühlten Hochtemperaturreaktoren sowie der Fusion aus.
Fortschritte bei der Entsorgung
Einen Teil seiner Ausführungen widmete Amano der Entsorgung radioaktiver Abfälle. Sie werde oft als die grösste Herausforderung der Kernenergie bezeichnet. Die Branche befasse sich jedoch seit mehr als einem halben Jahrhundert mit der Thematik und Dutzende von Einrichtungen für schwach- und mittelaktive Abfälle (SMA) würden weltweit erfolgreich betrieben. Auch bei der Entsorgung hochaktiver Abfälle seien in den letzten Jahren grosse Fortschritte erzielt worden, insbesondere in Finnland, Schweden und Frankreich. Das erste Tiefenlager dürfte nach 2020 in Betrieb gehen. Die Erfolge auf diesem Gebiet würden es verdienen, besser bekannt zu sein. Amano sagte zudem, die Kosten eines Kernkraftwerks seien tatsächlich in der Bauphase hoch. Dies relativiere sich jedoch bei einer günstigen Betriebsphase von 40 Jahren oder mehr. Er erwarte zudem neue innovative Finanzierungskonzepte, die sich in den kommenden Jahren durchsetzen würden.
Quelle
S.Ry. nach IAEO, Yukiya Amano, Rede, 26. Januar 2015