KKL: Versuch mit Ersatzstoff zur Desinfektion des Hauptkühlwassers

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) hat der Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) in Absprache mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) und dem Kanton Aargau die Erlaubnis erteilt, die Anwendung von Chlordioxid zur Desinfektion des Hauptkühlwassers im Kühlturm zu testen. Chlordioxid ist ein Stoff, der vor allem in der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt wird.

9. Aug. 2013

Im Zeitraum zwischen dem 7. und dem 24. August 2013 wird die KKL unter Einhaltung sämtlicher gesetzlichen Grenzwerte Vorversuche mit Chlordioxid zur Desinfektion des Hauptkühlwassers durchführen. Neben dem bislang verwendeten Natriumhypochlorit («Javelwasser») ist die Desinfektionsmethode mit Chlordioxid ebenfalls eine Möglichkeit, die Legionellenkeimzahl tief zu halten. In enger Absprache mit den zuständigen Fachstellen von Bund und Kanton wird nun dieses Verfahren in zwei Phasen getestet. In einer ersten Phase werden bei geschlossener Abflut einzelne Chlordioxid-Stösse in das Hauptkühlwasser eingebracht. Dabei werden die Erkenntnisse über entstehende Abbauprodukte und deren Neutralisation vertieft, wie die KKL berichtet. Die Abflut wird erst wieder geöffnet, wenn festgelegte Grenzwerte unterschritten sind. In der zweiten Phase des Tests werden während fünf Tagen in Folge mehrere Dosierungen pro Tag ausgeführt. Diese Tests dienen der Erarbeitung von Grunddaten und der Optimierung des Neutralisationsverfahrens.

Hintergrund zur Desinfektion im KKL

Seit 2011 desinfiziert die KKL in regelmässigen Abständen das Hauptkühlwasser. Bislang wurde Natriumhypochlorit eingesetzt. Die Legionellenkeimzahl konnte damit nachweislich verringert werden. In Fachgesprächen mit den zuständigen Stellen von Bund und Kanton wurde Ende 2012 eine weitere Möglichkeit der regelmässigen Desinfektion mit dem Ersatzstoff Chlordioxid, der auch bei der Trinkwasseraufbereitung zur Anwendung kommt, vorgeschlagen. Die KKL wird die Testresultate zu einem späteren Zeitpunkt kommunizieren.

Quelle

M.B. nach KKL, Medienmitteilung, 6. August 2013

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