KKL: Desinfektion des Kühlwassers umweltverträglich

Die Desinfektion des Kühlwassers im Kernkraftwerk Leibstadt zur Bekämpfung von Legionellen im Juni 2011 hatte keinen negativen Einfluss auf Mensch und Umwelt. Dies hat ein unabhängiger Bericht zu den Überwachungsergebnissen bestätigt.

24. Okt. 2011

Der Einsatz der zur Schädlingsbekämpfung eingesetzten Biozide vom 28. und 30. Juni 2011 erfolgte im geschlossenen Kühlsystem des Kernkraftwerks Leibstadt. Während der Behandlung wurden keine Chemikalien in den Rhein abgegeben, hielt die Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) fest. Am Ende der Behandlung wurden die aktiven Biozide in ökologisch unbedenkliche Stoffe umgewandelt und während einer Woche in den Rhein abgegeben. Die Menge der so in den Rhein gelangten Abfallprodukte wurde im unabhängigen Bericht als «sehr gering» eingeschätzt. Die Giftigkeit des an den Rhein abgegebenen Wassers wurde mittels Testverfahren überwacht. Die Ergebnisse bestätigten, dass die an den Rhein abgegebenen Stoffe weder zu einer Gefährdung des Trinkwassers noch zu einer Beeinträchtigung der Wasserlebewesen führten. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) hatte bereits am 23. Juli mitgeteilt, dass es an der erfolgreich durchgeführten Massnahme nichts zu beanstanden gäbe.

Die Entwicklung der Legionellenkolonien wurde in den letzten Wochen eng überwacht. Die Messresultate zeigten, dass die Legionellenkonzentration vorübergehend wieder anstieg und zeitweise die empfohlenen Richtwerte des Bundesamts für Gesundheit (BAG) überschritt. Gegenwärtig wird keine erhöhte Konzentration gemessen.

Am 11. November 2010 war im Wasser des Kühlturms des Kernkraftwerks Leibstadt eine besorgniserregende Legionellenkonzentration festgestellt worden. Die Verantwortlichen des Kernkraftwerks informierten umgehend die Behörden des Bundes (Ensi, BAG und Bundesamt für Umwelt) sowie des Kantons Aargau (Kantonsärztlicher Dienst, Amt für Verbraucherschutz des Departements Gesundheit und Soziales und Abteilung Umwelt des Departements Bau, Verkehr und Umwelt).

Das KKL ist von Rechts wegen aufgefordert, die Keimzahlen längerfristig auf niedrigem Niveau zu halten und hat deshalb Mitte Oktober 2011 beim Ensi den Antrag für eine regelmässige Desinfektion mit Javelwasser (wässrige Kaliumhypochlorit-Lösung) eingereicht, schreibt das KKL in einer Medienmitteilung. Der Einsatz von Javelwasser sei eine anerkannte und praktizierte Methode zur Bekämpfung von Krankheitserregern beispielsweise in Schwimmbädern und Industrieanlagen mit Kühlsystemen.

Quelle

M.A. nach KKL, Medienmitteilung, 21. Oktober, und Ensi, Medienmitteilung, 23. Juli 2011

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