KKL darf wieder angefahren werden

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) hat der Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) die Freigabe zum Wiederanfahren erteilt. Die Bedingungen, unter denen Oxidationen an einzelnen Brennelementen im Reaktorkern entstehen können, sind gemäss KKL bekannt. Die Betreiberin stellt mit verschiedenen Massnahmen sicher, dass es im nächsten Betriebszyklus zu keinen neuen Oxidationen kommen wird. Unter anderem wird die Reaktorleistung reduziert.

17. Feb. 2017

Die im Sommer 2016 festgestellten Oxidationen sind nach Angaben des KKL auf ein lokales Kühlungsdefizit, sogenannte Dryouts, zurückzuführen. Vereinzelte Brennstäbe wurden vorübergehend nicht mehr vollständig mit dem üblichen Wasserfilm bedeckt, was zu einer örtlich begrenzten Erhöhung der Temperatur und einem Anstieg der Oxidation an den Hüllrohren führte. Die Benetzung der Hüllrohre war jedoch ständig gewährleistet. Die Rohre wurden auch nicht beschädigt, so das KKL weiter. Die Anlage erfüllte jederzeit sämtliche Sicherheitsanforderungen. Nach Prüfung umfangreicher Sicherheitsnachweise erteilte das Ensi dem KKL nun die Freigabe zum Wiederanfahren. Die Anlage wird in den nächsten Tagen nach erfolgreicher Durchführung aller Sicherheitstests den Leistungsbetrieb wieder aufnehmen.

Massnahmen

Aufgrund eines umfangreichen Inspektionsprogrammes, das während des Stillstandes durchgeführt wurde, zeigte sich, dass die Oxidationserscheinungen bei reduzierter Brennelementleistung und begrenztem Kerndurchsatz nicht auftreten. Vor diesem Hintergrund hat das KKL bei den 84 Brennelementen, die für den kommenden Betriebszyklus neu eingesetzt werden, die Auslegung entsprechend angepasst und die Leistung reduziert. Zudem wird der maximale Kerndurchsatz auf 95% festgelegt. Die Gesamtleistung des Reaktors wird dadurch auf rund 90% limitiert.

Das KKL schliesst mit diesen Massnahmen die zu lokalen Dryouts führenden Bedingungen für den nächsten Betriebszyklus aus. Ergänzend führt es die vertiefte Ursachenanalyse fort, um weiterführende Erkenntnisse zu den Brennelementbefunden zu erhalten. Dazu arbeiten Spezialisten des KKL mit dem Brennelementhersteller, dem Reaktorhersteller und unabhängigen, internationalen Fachexperten zusammen. Im Fokus der Untersuchungen stehen die physikalischen Prozesse im Reaktorkern sowie die vertiefte Analyse betrieblicher Parameter.

Das KKL hat auf seiner Website ein Faktenblatt mit Hintergrundinformationen zu den Brennelementbefunden veröffentlicht.

Quelle

M.B. nach KKL, Medienmitteilung, 17. Februar 2017

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