Kernkraftwerksbau in Italien konkretisiert sich
Die italienische Ansaldo Energia S.p.A. hat mit dem italienischen Stromversorger Enel S.p.A. und dem französischen Staatskonzern Electricité de France SA (EDF) eine Absichtserklärung für die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und dem Bau von mindestens vier Kernkraftwerkseinheiten in Italien unterzeichnet.
Die Absichtserklärung unterschrieben haben der CEO der Finmeccanica, Pier Francesco Guarguaglini, und die Firmenchefs der Enel, Fulvio Conti, sowie der EDF, Henri Proglio, im Beisein des französischen Präsidenten, Nicolas Sarkozy, und des italienischen Regierungschefs, Silvio Berlusconi, anlässlich eines Gipfeltreffens am 9. April 2010 in Paris. Die Ansaldo Energia ist eine Tochtergesellschaft der Finmeccanica S.p.A. und gleichzeitig die Muttergesellschaft der Ansaldo Nucleare S.p.A., die auch in die Zusammenarbeit integriert werden soll.
Die Enel und die EDF hatten bereits im August 2009 das Gemeinschaftsunternehmen Sviluppo Italia SRL gegründet, das die Machbarkeit des Baus von vier europäischen Druckwasserreaktorblöcken (EPR) in Italien prüfen soll. Ziel des nun unterzeichneten Abkommens ist, die Rolle der italienischen Industrie beim Bau der geplanten Kernkraftwerke in Italien auszubauen. Die EDF und die Enel werden als Investoren und Bauherren für die vier Werke die Gesamtverantwortung tragen. Die Ansaldo Energia soll Unterstützung bieten bei der Planung und Inbetriebnahme des nuklearen Systems sowie bei der Lizenzierung des Betriebs. Zusätzlich wird die Ansaldo Energia in den Qualifizierungs- und Ausschreibungsprozess für die Lieferung der Anlagen, Installationen und Ingenieursysteme einbezogen werden. Das Abkommen soll für mindestens fünf Jahre gelten.
Quelle
D.S. nach Finmeccanica, Medienmitteilung, 9. April 2010