Kernkraftwerke weltweit steigern Stromproduktion um 4%
Die Stromerzeugung aus Kernkraft ist im vergangenen Jahr um 100 TWh auf 2653 TWh gestiegen. Die Kernenergie hat damit im Jahr 2021 rund 10% des weltweiten Strombedarfs gedeckt. Das geht es aus dem aktuellen «World Nuclear Performance Report 2022» hervor, den die World Nuclear Association (WNA) veröffentlicht hat.
Die aktuelle Ausgabe 2022 gibt einen Überblick über die Leistung der weltweiten Kernenergiebranche bei der Bereitstellung von Strom aus in Betrieb befindlichen Reaktoren und über die Fortschritte beim Bau neuer Reaktoren. Danach hat sich die Leistung verbessert, der durchschnittliche Kapazitätsfaktor der weltweit in Betrieb befindlichen Kernreaktoren stieg von 80,3% im Jahr 2020 auf 82,4%.
Im Jahr 2021 wurde mit dem Bau von zehn Reaktoren begonnen, von denen sechs in China gebaut werden. Dazu gehört auch der Baubeginn des ersten landgestützten Small Modular Reactor (SMR) in Changjiang in der Provinz Haiyan. Sechs Reaktoren haben 2021 zum ersten Mal Strom geliefert, drei davon in China und je einer in Indien, Pakistan und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Jahr 2022 sind bereits fünf Reaktoren ans Netz gegangen und mit dem Bau von sechs Reaktoren wurde begonnen.
Der Bericht hebt auch hervor, wie frühzeitige Reaktorstilllegungen die Vorteile des Baus und der Inbetriebnahme neuer Reaktoren zunichtemachen, was in erster Linie auf politische Ausstiegsentscheidungen oder ein unausgewogenes Strommarktdesign zurückzuführen ist. «In einer Zeit, in der jede Kilowattstunde sauberer, sicherer Energie kostbar ist und die Verlängerung der Laufzeiten bestehender Kernkraftwerke gefördert werden sollte, macht ein fehlgeleitetes politisches Dogma alles noch schlimmer», sagte Sama Bilbao y León, Generaldirektor der WNA. Jede zusätzliche Megawattstunde nuklearer Stromerzeugung trage zum Kampf gegen den Klimawandel bei und jeder Reaktor helfe, sicheren und zuverlässigen Strom zu liefern.
Quelle
S.D. nach World Nuclear Association, Medienmitteilung 25. Juli 2022