Kernkraftwerk Obrigheim vorzeitig stillgelegt
Am 11. Mai 2005 wurde das deutsche Kernkraftwerk Obrigheim aufgrund des zwischen den Stromversorgungsunternehmen und der deutschen Bundesregierung ausgehandelten und seit April 2002 im Atomgesetz verbindlich festgeschriebenen Ausstiegs aus der Kernenergienutzung endgültig abgestellt.
Die Stilliegung erfolgte aus rein politischen Gründen, sicherheitstechnisch oder wirtschaftlich betrachtet müsste das Kraftwerk seinen Betrieb nicht einstellen. In Obrigheim wurden seit 1968 insgesamt über 90 Mrd. kWh produziert und der Umwelt damit 90 Mio. t CO2 erspart. Die Landesregierung des betroffenen Bundeslandes Baden-Württemberg hält den Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland für énergie- und umweltpolitisch falsch. Er sei mit einer Vernichtung von volkswirtschaftlichen Investitionen und rund 500 Arbeitsplätzen sowie einem Wissensverlust verbunden. Gemäss den vom deutschen Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlichten Daten verfügt die deutsche Energiewirtschaft noch über eine Reststrommenge aus ihren Kernkraftwerken von rund 1829 Mrd. kWh. Ursprünglich sind der Energiewirtschaft im Rahmen der Vereinbarung 2623 Mrd. kWh ab 1. Januar 2000 zugestanden worden.
Quelle
M.E. nach Pressemitteilungen der EnBW und des Bundesamtes für Strahlenschutz vom 12. April 2005 sowie des Umweltministeriums Baden-Württemberg vom 18. April und 10. Mai 2005
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