Kernkraftwerk Gösgen: Beginn der Jahresrevision 2014

Am 8. Juni 2014 ist das Kernkraftwerk Gösgen (KKG) planmässig zur Jahresrevision abgeschaltet worden. Für den Betriebsunterbruch, der den jährlichen Brennelementwechsel einschliesst, sind rund vier Wochen vorgesehen.

12. Juni 2014

Der vergangene 35. Betriebszyklus dauerte 305 Tage. Das KKG produzierte in dieser Zeit 7315 Mio. kWh Strom und deckte damit rund 12% des schweizerischen Strombedarfs. Das KKG arbeitete laut Betreiberin – der Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG – ohne sicherheitstechnische Probleme.

Während der Jahresrevision 2014 werden 32 der insgesamt 177 Brennelemente ersetzt. Zahlreiche wiederkehrende Prüfungen und Instandhaltungsarbeiten an bau-, maschinen-, elektro- und leittechnischen Systemen und Komponenten sind durchzuführen und gesamthaft rund 3000 Instandhaltungsarbeiten eingeplant. Im nuklearen Teil der Anlage werden gegen 200 Armaturen revidiert. Zusätzlich zum Werkspersonal wird das KKG von über 900 auswärtigen Fachkräften aus rund 120 in- und ausländischen Unternehmen unterstützt, meldete die Betreiberin.

Schwerpunkte der Jahresrevision

Zu den besonderen Arbeiten zählen dieses Jahr die erste Inspektion des 2013 eingebauten neuen Generators mit Optimierungsarbeiten an dessen Ölkreislauf sowie Instandhaltungsarbeiten an den zugehörigen Mess- und Schutzeinrichtungen. Ein weiterer Schwerpunkt der Jahresrevision betrifft die Modernisierung der Reaktorleittechnik durch Einbau und Inbetriebnahme neuer digitaler Leittechniksysteme. Zudem werden Wirbelstromprüfungen an über 8000 Heizrohren von zwei Dampferzeugern durchgeführt. Im Maschinenhaus werden ausserdem zwei der drei 15 t schweren Niederdruck-Vorwärmer durch neue mit optimierten Konstruktionseigenschaften und verbesserten Werkstoffen ersetzt. Die Erneuerung dieser Vorwärmer erhöht die betriebliche Zuverlässigkeit. Die Wärmetauscher werden erstmals seit der Inbetriebsetzung der Anlage ausgetauscht.

Im konventionellen Hauptkühlkreislauf wird einer der beiden Hauptkühlwasser-Pumpenmotoren ersetzt. Diese Motoren mit einer Leistung von je 4,4 MW fördern das Hauptkühlwasser durch die Kondensatoren der Turbine und von dort zurück in den Kühlturm. Ein grosser Teil der erwähnten Schwerpunktarbeiten sind Investitionen in den langfristig zuverlässigen und sicheren Betrieb, betont das KKG.

Bauliche und technische Massnahmen zur Erhöhung der Anlagensicherheit

Im Rahmen des schweizerischen Fukushima-Aktionsplans wurden im vergangenen Betriebszyklus weitere bauliche und technische Massnahmen zur Verbesserung der Anlagensicherheit bei Erdbeben und Hochwasser umgesetzt. Die gleichzeitig mit der Erneuerung des Arealperimeters errichtete Hochwasserschutzmauer im westlichen Teil des Geländes erhöhte deutlich die Sicherheitsmarge bei Extremhochwasser. Beispiele für weitere Verbesserungen sind die Bereitstellung zusätzlicher mobiler Notstromdiesel auf dem Kraftwerksgelände. Die fest installierten Notstromdiesel in den Dieselgebäuden werden auf neuen Dämpferelementen so gelagert, dass sie auch bei extremen Erdbebenanforderungen ihre Standfestigkeit beibehalten.

Quelle

M.A. nach KKG, Medienmitteilung, 6. Juni 2014

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft