Kernfusion in Grossbritannien: UKAEA und Tokamak Energy arbeiten zusammen
Die United Kingdom Atomic Energy Authority (UKAEA) und das in England ansässige Forschungsunternehmen Tokamak Energy haben eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet. Ziel ist eine engere Zusammenarbeit bei der Entwicklung sphärischer Tokamaks auf dem Weg zur kommerziellen Nutzung der Fusionsenergie.
Die UKAEA und Tokamak Energy haben am 10. Oktober 2022 die Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung bekanntgegeben. Gemäss UKAEA sieht der Fünfjahresvertrag die gemeinsame Entwicklung von Technologien, die gemeinsame Nutzung von Geräten und Anlagen und die damit verbundene Entsendung von Mitarbeitenden zwischen den beiden Organisationen vor. «Die Zusammenarbeit wird sich auf Bereiche wie Materialentwicklung und -prüfung, Energieerzeugung, Brennstoffkreislauf, Diagnose und Fernsteuerung konzentrieren», so die UKAEA.
«Tokamak Energy und die UKAEA sind sich einig, wie wichtig die Zusammenarbeit ist, um die Einführung der kommerziellen Fusion zu beschleunigen. Wir freuen uns über die Gelegenheit, mit der UKAEA den Austausch von Wissen, Fähigkeiten und gemeinsamen Entwicklungsmöglichkeiten voranzutreiben und damit die weltweit führende britische Fusionsbranche weiter zu stärken», liess Chris Kelsall verlauten, der CEO von Tokamak Energy.
Tokamak Energy und die UKAEA verfügen über sphärische Tokamak-Anlagen
Die UKAEA, ist für die kommerzielle Entwicklung der Fusionsenergie und der damit verbundenen Technologie in Grossbritannien verantwortlich. Im von ihr geleiteten Spherical Tokamak for Energy Production (Step)-Programm wird ein Prototyp eines sphärischen Tokamak-Fusionsreaktors entwickelt. Dieser dient dazu, die wirtschaftliche Realisierbarkeit der Fusionsenergie in Grossbritannien zu demonstrieren. Bis 2040 soll der Prototyp am Standort des West-Burton-Kohlekraftwerks im Norden von Nottinghamshire in Betrieb genommen werden.
Als Testanlage für Step wurde am Culham Centre for Fusion Energy in Grossbritannien die Fusionanlage Mega Amp Spherical Tokamak (MAST) Update im Herbst 2020 in Betrieb genommen. Sie basiert auf der Fusionsanlage MAST, die von 2000 bis 2013 in Betrieb war und gemäss Tokamak Energy dazu beigetragen hat, «den Weg für das ehrgeizige Step-Programm» zu ebnen. Im März 2022 hat die Tokamak Energy mit ihrem Tokamak ST40 eine Plasmatemperatur von 100 Mio. °C erreicht, was für die kommerzielle Nutzung der Fusionsenergie erforderlich ist.
Quelle
B.G. nach UKAEA und Tokamak Energy, gemeinsame Medienmitteilung, 10. Oktober 2022
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