Kernenergie soll in Russland als «grüne» Energiequelle gelten

Am 16. März 2021 haben Vertreter mehrerer russischer Ministerien und der russischen Zentralbank sowie der Banken- und Geschäftswelt über den Entwurf der nationalen Taxonomie für umweltfreundliche Projekte debattiert. Dazu soll auch die Kernenergie gehören.

22. März 2021

Die nationale Entwicklungsinstitution (WEB.RF) arbeitete einen Entwurf für ein Klassifizierungssystem zur Förderung von Investitionen in nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten aus. Das Dokument berücksichtigt dabei die EU-Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten, ohne die Merkmale der russischen Wirtschaft zu vernachlässigen. Das Hauptziel des Dokuments besteht darin, «grüne» Aktivitäten und Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Effizienzsteigerung bei der Nutzung natürlicher Ressourcen zu fördern.

Die Liste der umweltfreundlichen Aktivitäten in der russischen Taxonomie umfasst laut Rosatom auch die Kernenergie, die keine direkten CO2-Emissionen erzeugt und damit den erneuerbaren Quellen gleichkommt. Projekte in den Bereichen Ökotourismus, Transport von Wasserstoff- und Gasmotoren, forst- und landwirtschaftliche Projekte, Verkehrsinfrastrukturprojekte sowie Projekte zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen sollen in Russland ebenfalls als umweltfreundlich gelten. Diese Bereiche seien in anderen Ländern als «grün» anerkannt, erklärte Maxim Reschetnikow, Minister für wirtschaftliche Entwicklung, am Treffen. «Genaugenommen haben wir globale Standards an den russischen Kontext angepasst. Dieser Entscheid wird das Vertrauen ausländischer Investoren in das System stärken, da der Mechanismus für grüne Anleihen bereits entwickelt wurde und im Ausland weiterhin gefragt ist», so Reschetnikow.

Der erste stellvertretende Generaldirektor für Unternehmensentwicklung und internationales Geschäft des Staatskonzern Rosatom, Kirill Komarow, betonte, die Nuklearindustrie erfülle die höchsten internationalen Sicherheitsstandards.

Sieben der 17 UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung befassen sich mit Umweltschutz. Eines der Instrumente zum Schutz der Umwelt ist Green Finance (Investitionen, die an Kennzahlen für eine nachhaltige Entwicklung gebunden sind). Dieses Finanzinstrument befindet sich derzeit in Russland in der ersten Entwicklungsphase. Die russische Roadmap zur Entwicklung der Finanzmärkte für den Zeitraum 2019–2021 sieht jedoch vor, Investoren anzuziehen, die sich auf die Finanzierung von Projekten für nachhaltige Entwicklung konzentrieren.

Quelle

M.A. nach Rosatom, Medienmitteilung, 17. März 2021

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